Ein Lawinenabgang in Westendorf im Tiroler Bezirk Kitzbühel hat am Sonntag eine Suchaktion ausgelöst. Laut ersten Informationen der Polizei ging das Schneebrett im freien Skiraum östlich der Bergstation der Hohen Salve ab. Opfer gab es keine, der Einsatz nach dem Schneebrett in Westendorf ist am Sonntagnachmittag beendet worden. "Es wurde niemand verschüttet", sagte ein Polizist der APA.
Ratschingstal
Im Südtiroler Ratschingstal hingegen wurden bei einem Lawinenabgang im freien Skiraum zwei Wintersportler von einem Schneebrett erfasst und teilverschüttet. Laut der Landesnotrufzentrale konnten aber beide mit leichten bzw. mittelschweren Verletzungen geboren werden. Sie wurden ins Krankenhaus nach Brixen geflogen. Der Lawinenabgang hatte sich kurz vor 11.30 Uhr ereignet. Im Einsatz standen Bergrettung, Feuerwehr, Carabinieri und zwei Rettungshubschrauber.
Die Experten des Landes haben die Lawinengefahr in weiten Teilen Tirols am Sonntag weiterhin als erheblich beurteilt. Insbesondere südlich des Arlbergs, der Nordalpen und der Kitzbüheler Alpen herrschte oberhalb von etwa 2.000 Metern die Stufe "3" der fünfteiligen Gefahrenskala. Darunter wurde sie als mäßig bzw. gering eingestuft. Zudem erschwere der Neuschnee die Beurteilung, hieß es.
Fragile Lage
Das Hauptproblem sei, dass die Altschneedecke unterhalb des Pulverschnees zum Teil schlecht aufgebaut ist. Die Hauptgefahr liege im Übergangsbereich von wenig zu viel Schnee, dort reiche bereits geringe Zusatzbelastung aus. In den Regionen entlang des Alpenhauptkammes und in den Tuxer Alpen könnten Lawinen mittlere Größe erreichen, hieß es.
Zudem findet man laut den Experten oberhalb der Waldgrenze verbreitet frische Triebschneepakete. Diese sind vermehrt oberhalb von rund 2.300 Metern im schattigen, kammnahen Steilgelände sowie in ostexponierten Hängen zu finden. Aus besonnten extrem steilen Hängen ist mit Lockerschneelawinen zu rechnen. An der Situation werde sich auch in den kommenden Tagen nicht viel ändern, so die Experten.