Der Hamburger Schuhhändler Görtz ist in Österreich unter seinem neuen Namen GAT Retail GmbH insolvent, will sich aber sanieren und das Unternehmen weiterführen. Das ging aus Mitteilungen der Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870 am Donnerstag hervor. Demnach gibt es österreichweit sieben Filialen mit knapp 60 Mitarbeitenden, deren Gehälter bis inklusive Juli bezahlt wurden. Die Pleite ist eine Folge der Insolvenz der Görtz Gruppe in Deutschland.

Die Schuldnerfirma betreibt an acht Standorten in Wien, Vösendorf, Salzburg, Krems und Fohnsdorf Filialbetriebe sowie einen Pop-Up-Store den Handel mit Schuhen und Kleidung.

Betroffen sind 108 Gläubiger, deren Gesamtforderungen rund 2,3 Millionen Euro betragen. Die Entschuldung soll über einen Sanierungsplan erfolgen, in dessen Rahmen die Insolvenzgläubiger eine 20-prozentige Quote (in vier Raten zu je fünf Prozent), zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, erhalten. Laut eigenen Angaben hat GAT bereits ein Sanierungskonzept sowie Restrukturierungsmaßnahmen erarbeitet, um die Fortführung ohne Ausfall für die Gläubigerschaft zu gewährleisten, so der AKV.

Bei der deutschen Görtz Gruppe war es im Jänner zur zweiten finanziellen Schieflage binnen kurzer Zeit gekommen. Erst im Juli 2023 war das erste Insolvenzverfahren der Ludwig Görtz GmbH mit ihren beiden Tochterfirmen Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH beendet worden.

„Ob der Fortbetrieb des Unternehmens und die Annahme des vorgelegten Sanierungsplans für die betroffenen Insolvenzgläubiger vorteilhaft ist, wird der KSV1870 nunmehr gemeinsam mit der Insolvenzverwalterin genau überprüfen.“, so Brigitte Dostal vom KSV1870.