Österreichs Fußball-Teamchef Ralf Rangnick hat zwei Neulinge in seinen ersten Nationalteam-Kader des Jahres 2023 berufen. Der Deutsche nominierte am Dienstag neben Offensivmann Mathias Honsak vom deutschen Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 auch Rapid-Außenverteidiger Jonas Auer für den Auftakt der EM-Qualifikation in Linz gegen Aserbaidschan (24. März) und Estland (27.). Auch die zuletzt verletzten David Alaba, Philipp Lienhart und Marcel Sabitzer stehen im 25-Mann-Kader.

Nur auf der Abrufliste finden sich hingegen neben EM-Torhüter Daniel Bachmann auch Mittelfeldmann Florian Grillitsch oder die Werder-Bremen-Legionäre Marco Friedl und Romano Schmid. Auch für Stefan Lainer sowie die Außenverteidiger-Routiniers Christopher Trimmel und Andreas Ulmer war vorerst kein Platz im Aufgebot – im Gegensatz zu Sturms Alexander Prass, der im November im Test gegen Andorra (1:0) im ÖFB-Team debütierte und nun neuerlich mit dabei ist.

Auch Alaba wird zur ÖFB-Auswahl reisen – unabhängig davon, ob er spielt oder nicht. "Er wird wahrscheinlich auch diese Woche nicht im Mannschaftstraining sein und daher wohl auch nicht im Clasico (Anm.: am Sonntag beim FC Barcelona) dabei sein. Aber er wird auf jeden Fall im Lehrgang bei uns sein. Ob er zum Einsatz kommt, wird man sehen", erklärte Rangnick.

Neben Alaba gibt es noch weitere Sorgenkinder. Philipp Lienhart musste zuletzt wegen einer Muskelverletzung pausieren, könnte jedoch am Donnerstag in der Europa League gegen Juventus wieder auf dem Platz zu sehen sein. Auch Marcel Sabitzer steht in Manchester Uniteds EL-Match bei Betis Sevilla vor seiner Rückkehr, nachdem er wegen eines Schlags aufs Knie einige Tage hatte pausieren müssen. Beim Steirer ist Rangnick guter Dinge, dass es sich für die Länderspiele ausgeht.

Definitiv fehlen wird Xaver Schlager (Syndesmoseband), bei dem an Adduktorenproblemen laborierenden Honsak dürfte es knapp werden. Dabei setzt Rangnick große Hoffnungen in den seit Jahreswechsel groß aufspielenden Stürmer. "Er bringt als Offensivspieler ein Element mit, das wir nicht so oft haben", meinte der Nationaltrainer und nannte in diesem Zusammenhang "Wucht", "Dynamik" und "Tiefenläufe".

Österreichs Angreifer Nummer eins, Marko Arnautovic, befand sich in den vergangenen Wochen bei Bologna in einer ungewohnten Rolle – in jener eines Reservisten. "Doch für mich war klar: Wenn er fit ist, ist er aufgrund der Leistungen, die er bei uns gezeigt hat, wieder dabei", meinte Rangnick.

Alles offen ist auch in der Tormannfrage – Heinz Lindner, Alexander Schlager und Niklas Hedl sind die aktuellen Anwärter aufs Einserleiberl. "Wir werden im Lehrgang entscheiden, wer im ersten Match spielt, und dann werden wir entscheiden, wer im zweiten Match spielt", sagte Rangnick zu diesem Thema.

Beide Partien im neuen Linzer Stadion sind praktisch ausverkauft. Laut ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold sind am Mittwoch ab 14.00 Uhr "ein paar Restkarten" für das Duell mit Aserbaidschan erhältlich, für das Estland-Match sind noch etwa 1000 Tickets zu haben.

Dass zuletzt der Rasen der Raiffeisen Arena für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte, nahm Neuhold gelassen zur Kenntnis. Die LASK-Verantwortlichen hätten zugesichert "eine Vielzahl an personellen Ressourcen und technischen Hilfsmitteln einzusetzen, um bestmögliche Bedingungen offerieren zu können", sagte Neuhold. Ein Rasentausch mache "derzeit keinen Sinn".