Der Snowboard-Sport trauert. Mit Jake Burton Carpenter ist der Gründer der Snowboard-Marke Burton 65-jährig an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Das teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.

Angeblich soll Burton das Unternehmen im US-Bundesstaat Vermont in einer Scheune gegründet haben. "Er war unser Gründer, die Seele des Snowboardens, derjenige, der uns den Sport gab, den wir alle so lieben", schreibt das Unternehmen Burton auf Instagram.

Big-Air-Olympiasiegerin Anna Gasser oder Slopestyle-Olympiasieger Red Gerard (US) sind nur zwei aus der Snowboard-Elite, die den riesengroßen Beitrag Burtons für den Sport und Lifestyle würdigen.

Alles wäre sehr schnell gegangen, teilt das Unternehmen mit, Burton wäre im Kreise seiner Familie friedlich gestorben. 2011 war der 65-Jährige an Hodenkrebs erkrankt. 2012 verkündete er, die Krankheit erfolgreich bekämpft zu haben. Erst vor wenigen Wochen informierte er die Belegschaft, dass er wieder erkrankt wäre.

Mit Jake Burton Carpenter verliert Snowboarden einen weiteren Pionier. Sherman Poppen, Erfinder des "Snurfer" verstarb heuer im August 89-jährig. Jake und sein ewiger Rivale von der Westküste, Tom Sims (2012 verstorben), entwickelten aus Poppens "Schneesurfer" letztlich Snowboards, wie man sie mittlerweile kennt. 

Topathleten sonder Zahl fahren/fuhren die Bretter von Burton, die auch in Österreich produziert werden. Darunter der mehrfache AIR & STYLE-Sieger Stefan Gimpl (ein Salzburger) oder der bis heute aktive Gigi Rüf (aus Vorarlberg). Und natürlich Anna Gasser und "Goldjunge" Shaun White

Der Erfolg von "The Big B" ist aber auch Jakes Frau Donna Carpenter zu verdanken. Sie trug im Familienunternehmen unpopuläre Entscheidungen mit: wie etwa die kultig verehrte Marke Forum einzustellen. Oder sich auf den Outdoor-Bereich (Rucksäcke ...) zu konzentrieren.

Populäre Entscheidungen tragen Donnas Handschrift nicht minder: Sie hörte auf die Forderungen der weiblichen Profis (nach mehr Gleichberechtigung) und forciert eine umweltfreundliche Produktion. 

Der Firmengründer selbst trat nie als kühler CEO auf, sondern als "Vater" und Entwickler. Bei den Burton-US-Open, der inoffiziellen WM zum Saisonende, saß Jake häufig gemütlich im Zielraum und sah seinen Talenten zu.

Zuletzt brachte er eine eigene Kollektion ("Mine77") auf den Markt. Und erhoffte sich, mit einem neuen Bindungssystem ("Step on") das Snowboarden weiterzuentwickeln. Wieder einmal.