Gonzalez begründete seine Abwesenheit in einem auf X veröffentlichten Brief mit Sicherheitsbedenken. Er fühle sich "völlig schutzlos" und wolle nicht nur seine Freiheit, sondern vor allem den Willen des venezolanischen Volkes schützen. Zahlreiche venezolanische Oppositionsführer wurden in den vergangenen Jahren festgenommen, inhaftiert oder mussten ins Exil fliehen.
Gleichzeitig kündigte Generalstaatsanwalt Tarek Saab strafrechtliche Ermittlungen gegen die Betreiber einer Internetseite an, die von der Opposition gesammelte Wahlergebnisse veröffentlicht hatte. Ihnen wird unter anderem Urkundenfälschung und Computerkriminalität vorgeworfen.
Die staatliche Wahlbehörde hatte Maduro mit rund 51 Prozent der Stimmen zum Sieger der Wahl vom 28. Juli erklärt, ohne bislang detaillierte Wahlergebnisse vorzulegen. Die Opposition um Maria Corina Machado und Gonzalez erklärte hingegen, Kopien der Stimmzettel zu besitzen, die einen klaren Sieg belegen würden.
Die umstrittene Wiederwahl Maduros löste landesweite Proteste aus. Menschenrechtsgruppen berichteten von Festnahmen mutmaßlicher Demonstranten durch Sicherheitskräfte. Zahlreiche westliche Staaten äußerten Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahl und forderten die Veröffentlichung der Wählerlisten, um volle Transparenz und Integrität des Wahlprozesses zu gewährleisten.