Der Prozess gegen jenen 32-jährigen Mann, der seine Ehefrau mit einer Holzlatte erstickt haben soll, ist auf 25. September vertagt worden. Das Schwurgericht (Vorsitz: Christina Salzborn) will weitere Zeugen - darunter drei frühere Arbeitskollegen des Angeklagten und einen Polizeibeamten - hören.

Die drei Kinder der Getöteten, denen der Vater die Mutter genommen hatte, befinden sich allesamt in psychiatrischer Behandlung. Wie die Rechtsvertreterin der Familie in der Verhandlung darlegte, haben sich auch die Eltern und die beiden Schwestern vom plötzlichen Verlust ihrer Tochter bzw. Schwester nicht erholt. Der Vater befand sich längere Zeit im Krankenstand, eine Schwester konnte überhaupt nicht mehr arbeiten gehen.

"Hab sie am Leben gelassen"

Der 32-jährige Familienvater, hat am Freitag am Wiener Landesgericht behauptet, diese habe noch gelebt, als er die eheliche Wohnung in der Margaretenstraße verließ. Sie sei am Boden gelegen und habe mit ihrem Handy mit der Polizei telefonieren wollen. "Ich hab' sie am Leben gelassen", behauptete der Angeklagte.

Staatsanwältin Julia Koffler-Pock meinte demgegenüber eingangs des Verfahrens, der Mann habe seine gleichaltrige Frau "qualvoll erstickt". Laut Anklage riss er am 20. September 2019 im Zug eines Streits eine Holzlatte aus einem Lattenrost und schlug damit zunächst vier Mal auf den Kopf der Frau ein, die er 2008 im Kosovo geheiratet hatte. Nachdem diese zu Boden gestürzt war, setzte er sich auf sie und habe die Latte vier Minuten gegen ihren Hals gedrückt, bis sie kein Lebenszeichen mehr von sich gab, hielt die Staatsanwältin fest: "Er hat damit seine drei Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren zu Halbwaisen gemacht."

Laut gerichtsmedizinischem Gutachten starb die 32-Jährige an den Folgen einer massiven Kompression der Halsweichteile. Die Schläge auf den Kopf waren nicht tödlich, könnten jedoch eine Benommenheit oder Bewusstlosigkeit bewirkt haben, erläuterte der Sachverständige Christian Reiter.

"Ich bin unter Schock. Ich verstehe selber nicht, was passiert ist. Es tut mir äußerst leid, dass ich mit der Mutter meiner Kinder das gemacht habe", stellte der Angeklagte zu Beginn seiner Einvernahme fest. Es sei "ein Konflikt" passiert, nachdem seine Frau am Hauptbahnhof einen fremden Mann getroffen hätte. Sie seien "ganz nahe beieinander gegangen, als wären sie ein Paar", behauptete der 32-Jährige. Als er sie deshalb zu Hause zur Rede stellte, habe sie ihm gesagt, sie schlafe "mit jedem, den ich will". Darauf sei er "ausgeflippt". Er habe die Kontrolle verloren. Seine Frau habe ihn außerdem mit den Worten "Du bist kein Mann, du bist für die Baustelle" beleidigt.

Zum Tatablauf selbst wollte sich der Angeklagte nicht näher äußern: "Muss ich alle Details erklären?" Er habe die Frau mit der Holzlatte geschlagen, räumte er ein: "Dann wurde mir schwarz vor Augen." Einen Würge- oder Drosselakt schloss er aus: "Dass ich auf ihren Hals gedrückt habe, stimmt nicht." Ihren Tod könne er sich nicht erklären. "Als ich wegging, war sie am Leben", insistierte der Angeklagte.