Exakt 11,9 Grad hatte es Dienstagvormittag um 10 Uhr laut Unwetterzentrale in Ferlach. Diese Temperatur passt genauso wenig zum Winter wie die 32,7 Liter, die von Mitternacht bis 10.40 Uhr auf dem Loibl in Form von Regen fielen - es war die Station mit dem meisten Niederschlag österreichweit.

Ein Tief über Oberitalien brachte am Dienstag verbreitet Niederschlag nach Kärnten und Osttirol. Zwar sank die Schneefallgrenze im Laufe des Tages aufgrund der eintreffenden Kaltfront von 1600 auf 800 Meter. „Aber selbst auf den Bergen gibt es wenig Schnee. Nur für das Nassfeld könnten sich 30 Zentimeter ausgehen“, sagt Andreas Mannsberger, Meteorologe vom Wetterdienst GeoSphere.

„Die milde Luft mit Tageshöchstwerten um die 6 Grad bleibt bis zum Wochenende erhalten“, fügt er hinzu. Indes steigt die Lawinengefahr, die am Dienstag mit 3 (“Erheblich“) eingestuft wurde. Vor allem in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten gebe es störanfällige Triebschneeansammlungen, heißt es vom Lawinenwarndienst Kärnten in der Prognose für Mittwoch: „Die frischen Triebschneeansammlungen können von einzelnen Wintersportlern leicht ausgelöst werden. Besonders ungünstig sind vor allem Schattenhänge. Lawinen können vereinzelt spontan abgehen und mittlere Größe erreichen. Sie können auch in steilen Rinnen vereinzelt bis ins Grüne vorstoßen. Mit dem Absinken der Schneefallgrenze nimmt die Anzahl der Gefahrenstellen im Tagesverlauf zu.“

Ein paar Flocken

Das Eislaufen hingegen fällt weitgehend ins Wasser. Aktuell trotzt nur noch der Weissensee den warmen Temperaturen in tiefen Lagen, auch der künstlich angelegte „Eislaufplatz Radlerstop“ musste gesperrt werden. „Momentan stehen Lacken auf den Seen. Das Eis hält zwar durchaus ein paar Plusgrade aus, aber wir brauchen Frost. Am schlimmsten wäre ein Schnee-Eis-Gemisch“, sagt Rene Riepan, Obmann vom Eislaufverein Wörthersee. Ein paar Flocken werden allerdings auch die Niederungen abbekommen, wenn es am Freitag kälter wird und schneit. Ergiebige Schneefälle prognostiziert Mannsberger nicht, auch nicht in den Bergen und in den Skigebieten, die Nachschub dringend benötigen würden.

Wieder sonnig und mild

Der Jahreszeit entsprechend richtig kalt wird es nur von Samstag bis Montag. „Da werden wir bis zu minus 11 Grad auf 2000 Meter erleben und strengen Morgenfrost überall“, so Mannsberger. Ein Hoch lässt aber schon am Dienstag die Quecksilbersäule wieder um rund 10 Grad steigen. Damit bleibt es auch die ganze nächste Woche sonnig und viel zu mild.