Einer der bekanntesten Holocaust-Leugner Europas ist tot: Der Franzose Robert Faurisson starb mit 89 Jahren in seinem Haus in Vichy, wie seine Familie am Montag mitteilte. Der frühere Literaturprofessor war wegen seiner Thesen mehrfach rechtskräftig verurteilt worden. Er hatte u.a. den Völkermord an den Juden als Erfindung und die Tagebücher der Anne Frank als Fälschung abgetan.

"Keine Gaskammern"

Faurisson hatte in Interviews und Publikationen behauptet, es habe "nie eine einzige Gaskammer" unter der Nazi-Herrschaft gegeben, die Juden seien an Krankheiten und Unterernährung gestorben. Das Vernichtungslager Auschwitz sei "eine Lüge, eine Fälschung, eine Täuschung für Touristen".

Er lehrte in den 70er Jahren Literatur an der Universität Lyon, wurde dann aber von der Hochschule ausgeschlossen. Seit 1978 hatte Faurisson mehrfach behauptet, der Völkermord an den Juden sei eine bloße Erfindung, um Entschädigungszahlungen von den Deutschen zu kassieren.

Seitdem stand Faurisson immer wieder vor Gericht - noch 2007 verlor er einen Prozess gegen den früheren französischen Justizminister Robert Badinter, der ihn als "Fälscher der Geschichte" bezeichnet hatte.

Faurisson starb nach der Rückkehr von einer Reise nach Großbritannien. Er sei am Sonntagabend in seinem Haus in Vichy zusammengebrochen, teilte seine Schwester mit.