Der an und für sich wegen eines Putschversuchs inhaftierte brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro ist wegen chronischen Schluckaufs am Zwerchfell operiert worden. Der Eingriff sei gut verlaufen, sagte der behandelnde Arzt, Mateus Saldanha, am Samstag vor Journalisten. Am Montag solle eine zweite Stelle am Zwerchfellnerv behandelt werden, um die Beschwerden zu lindern. Bolsonaro war erst am Donnerstag an der Leiste operiert worden und kam dazu aus dem Gefängnis frei.
Vor dem Eingriff am Zwerchfell hatte Bolsonaros Ehefrau erklärt, der Ex-Präsident leide seit neun Monaten unter täglichem Schluckauf. Die Ärzte wollen demnach den Zwerchfellnerv blockieren. Der 70-jährige, rechtsextreme Ex-Präsident war am Mittwoch für die Leisten-OP in die Privatklinik DF Star in Brasília eingeliefert worden. Auch dieser Eingriff verlief nach Angaben seiner Frau „ohne Komplikationen“.
Bolsonaro leidet gesundheitlich unter den Folgen einer Bauchverletzung durch einen Messerangriff während des Wahlkampfs 2018. Gleich nach dem Angriff musste er mehrfach operiert werden. Der Ex-Präsident war am Mittwoch in die Privatklinik DF Star in Brasília eingeliefert worden. Einen Tag später wurde er an der Leiste operiert. Der Eingriff verlief nach Angaben seiner Frau „ohne Komplikationen“.
Vorübergehend freigelassen
Richter Alexandre de Moraes hatte am Dienstag einem Antrag von Bolsonaros Anwälten stattgegeben, die eine vorübergehende Freilassung des 70-Jährigen für die Leistenbruch-Operation gefordert hatten. Bolsonaro ist seit Ende November in einem Präsidium der Bundespolizei in Brasília inhaftiert, nachdem er mit einem Lötkolben versucht hatte, seine Fußfessel zu lösen.
Moraes war für den Prozess zuständig, bei dem Bolsonaro im September zu mehr als 27 Jahren Haft verurteilt worden war. Das Oberste Gericht befand den Ex-Staatschef für schuldig, eine „kriminelle Organisation“ angeführt zu haben, die seine Wahlniederlage von 2022 gegen den aktuellen Präsidenten, den Linken Luiz Inácio Lula da Silva, habe kippen wollen.