Rund 44 Prozent der arbeitslosen Personen im Jahr 2020 waren Pflichtschulabsolventen, knapp 31 Prozent verfügten über einen Lehrabschluss. Rund 6 Prozent der Arbeitslosen im vergangenen Jahr waren Absolventen einer Universität, Hochschule oder pädagogischen Hochschule, wie aus einer aktuellen Spezialauswertung des Arbeitsmarktservice (AMS) hervorgeht.

Im Coronajahr 2020 lag die Arbeitslosenquote bei Personen mitmaximal Pflichtschulbildung österreichweit bei 28,3 Prozent, im Jahr 2019 lag die Rate deutlich niedriger bei 22,3 Prozent. Zum Vergleich: Die Pflichtschulabsolventen-Arbeitslosenrate belief sich im Jahr 1990 auf rund 10 Prozent und stieg seitdem kontinuierlich. Das Arbeitslosigkeitsrisiko für Personen, die nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss haben, unterscheidet sich deutlich nach Bundesländern. Am geringsten war die Arbeitslosenrate für Pflichtschulabsolventen im vergangenen Jahr in Vorarlberg mit 18,2 Prozent und am höchsten in Wien mit 38,2 Prozent.

Akademiker mit geringster Arbeitslosenrate

Bei Menschen mit Lehrabschluss belief sich die Arbeitslosenquote im vergangenen Jahr auf 8,6 Prozent, 2019 waren es 6,2 Prozent. Bei AHS-Absolventen stieg 2020 die Arbeitslosenrate auf 7,9 (2019: 5,5) Prozent, bei Absolventen der Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) auf 5,4 (3,8) Prozent und bei Berufsbildenden Mittleren Schulen (BMS) auf 4,7 (3,5) Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote mit 3,9 (3,2) Prozent hatte die Gruppe der Universitäts-, Fachhochschul- und Akademie-Absolventen.

Weiterführende Ausbildung absolvieren

"Auch in der Pandemie zeigt sich - wie bei allen Wirtschaftseinbrüchen der letzten 30 Jahre - dass besonders Menschen mit niedriger Qualifikation betroffen sind", kommentierte AMS-Vorstand Johannes Kopf die Arbeitslosenzahlen nach Bildungsabschluss. Arbeit für Niedrigqualifizierte verschwinde rasant durch Automatisierung und Verlagerung ins Ausland im Hochlohnland Österreich. Neben der Ausbildungsgarantie und Erwachsenenqualifizierung müsse man schon ab dem Kindergartenalter alles dafür tun, dass möglichst jedes Kind nach der Pflichtschule noch eine weiterführende Ausbildung absolviere, so der AMS-Chef.