Für längere Verzögerungen bei den Corona-Impfungen müssen EU-Länder einer Studie zufolge wegen der daraus folgenden Konjunkturbelastung einen hohen Preis zahlen. Laut einer Studie des deutschen Kreditversicherers Euler Hermes liegen die Staaten beim Impfen derzeit fünf Wochen hinter ihrem Plan. Sollten sie diese Zeit nicht aufholen, entstünde in der EU im heurigen Jahr ein Schaden von bis 90 Milliarden Euro aufgrund zu erwartender weiterer Corona-Einschränkungen.

Die wöchentlichen Kosten für gezielte Lockdown-Maßnahmen belaufen sich in Spanien und Frankreich auf jeweils drei Milliarden Euro, in Deutschland auf 2,8 Milliarden Euro und in Italien auf zwei Milliarden Euro, heißt es im Kreditversicherer-Bericht unter Verweis auf Berechnungen von Eurostat und Allianz Research. Für Österreich wurden Lockdown-Kosten von 500 Millionen Euro geschätzt.

Den Studienautoren zufolge erspart jeder investierte Euro, mit dem die Länder den Impfprozess beschleunigen, vier Euro an Ausfällen durch die Folgen der Beschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft. Euler Hermes ist eine Tochter des deutschen Versicherungskonzerns Allianz.