Kurze Zeit bevor der damals weltgrößte Passagierdampfer zu seiner tragischen Jungfernfahrt aufbrach, versuchte man in der grünen Mark, die Mur für den Personenverkehr zu erschließen. Gespannt erwarteten die Grazer an einem Sommertag 1887 die Ankunft des ersten Murdampfschiffs. Als die „Kübeck“ am Lendkai anlegte staunten sie nicht schlecht.
Die Mannschaft war sichtlich abgekämpft von einer abenteuerlichen Fahrt. Das in Wien gebaute Schraubenschiff fuhr über die Donau durch Ungarn, bis es über die Drau in die Mur gelangte. Einen Monat lang dauerte die mühselige Überstellung, bei der es beinahe täglich zu Zwischenfällen kam. Bereits im Vorfeld hatten erfahrene Schiffskapitäne darauf hingewiesen, dass der Murfluss für die Dampfschifffahrt ungeeignet sei. Heimtückische Stromschnellen, Schotterbänke und Felsen sowie ein zu geringer Pegelstand wären nur mit leichten, flachen Schiffen zu bewältigen. Doch die neu gegründete „Mur-Dampfschiffahrt“ schlug alle Warnungen in den Wind.