• Das heuer so massive Winterwetter gönnte den Obersteirern nur eine kurze Atempause. Wind und Schnee verhinderten am Samstag großteils Hilfe aus der Luft, nur wenige Flüge waren möglich. Im Tal rollte die Hilfswelle ungebremst weiter.
  • Tagelang gesperrte Routen wie die nach Hohentauern oder Eisenerz sind wieder befahrbar. Weiterhin ist die Lawinengefahr groß (Stufe 4), etliche Sperren sind aufrecht.
  • Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) kündigt für Sonntag weitere Schneefälle und stürmischen Wind an. Fallen bis Dienstag nochmals 100 cm Schnee in den Bergen?

Hier die Geschehnisse des Tages im Live-Ticker-Rückblick:

Wildalpen
Wildalpen © LWZ

Samstag, 20.15 Uhr: Wieder Treibstoff in Radmer! "Wir haben durch die Flüge, die am Freitag stattfinden konnten, genug Lebensmittel bekommen. Und auch Treibstoff konnten wir am Samstag nach Radmer holen. Die VA Erzberg hat uns die Tanks mit Treibstoff am Erzberg bereitgestellt, die wir selbst mit drei Fahrzeugen nach Radmer bringen konnten", freut sich Ortschef Gottsbacher.

Samstag, 19.05 Uhr: Radmer und Sölk
können aus heutiger Sicht am Sonntag unter Umständen temporär aufgemacht werden, je nachdem wie viel Schnee in der Nacht fällt.

Samstag, 18.45 Uhr:
Am Samstag standen im Bezirk Liezen mehr als  Feuerwehrmänner im Einsatz, etwa um die Schneelasten auf den diversen Objekten zu mindern, bevor die nächste vorhergesagte Niederschlagsfront eintrifft. Priorität haben jene Objekte, die laut Statiker "Gefahr in Verzug" aufweisen. Aufgrund dieser Beurteilung erfolgt die Einteilung und Bearbeitung der Einsatzaufträge. Hier ein Einsatz in Wildalpen.

© Armin Geier

Samstag, 18.15 Uhr: Schnappschuss aus Tauplitz. Danke an Armin Geier für dieses Foto! Haben auch Sie beeindruckende, aktuelle Schneebilder gemacht? Bitte mit Ortsangabe an reporter@kleinezeitung.at mailen!

Samstag, 17.45 Uhr: Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) forderte im Rahmen eines Treffens mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) 20 Millionen Euro vom Bund für Lawinenschutzmaßnahmen. "Wir Steirer sind bereit unseren Beitrag zu leisten, aber wir brauchen mindestens 20 Millionen vom Bund, damit die Familien in den gefährdeten Bereichen wieder ruhig schlafen können", so Schützenhöfer. Er wies aber auch darauf hin, dass einem Urlaub in der Steiermark derzeit nichts im Wege stünde. "Die Steiermark ist kein Sperrgebiet", sondern es sei "schlicht Winter".

Samstag, 17.20 Uhr:
Die Dachräumungen forderten in Ramsau einen Verletzten: Samstagvormittag stürzte ein 67-Jähriger bei Schneeräumarbeiten auf dem Dach eines Einfamilienhauses mehrere Meter tief ab und verletzte sich dabei unbestimmten Grades.

© KHD LIEZEN

Samstag, 16.55 Uhr: Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl, der heute Vormittag beim Sternsingertreffen in Aigen/Ennstal war, besuchte im Zuge seines Aufenthalts im Bezirk am frühen Nachmittag auch den Feuerwehr-Bereichsführungsstab in Liezen. Im Zuge seines rund halbstündigen Aufenthalts erhielt er eine kurze Lageeinführung von Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Heinz Hartl.

Feuerwehr schaufelt Dächer in Altaussee ab: "Der Winter ist heftig hier!"

Samstag, 16.25 Uhr: Video-Impressionen aus dem Ausseerland, wo die Feuerwehr Dächer abschaufelt.

Samstag, 16 Uhr: Gestern wurden 120 Soldaten nach Johnsbach geflogen, um Dächer von der Schneelast zu befreien - sie haben heute ihre Arbeit begonnen. Unverändert geschaufelt wird in Eisenerz.

Samstag, 15.30 Uhr:
Auch wenn viele im Land im Katastrophenmodus sind - es wird vielerorts im Norden auch auf den Pisten gewedelt. Etwa in der Kaiserau im Ennstal:

Samstag, 15.05 Uhr: Apropos Radmer: Hier ein Foto-Rückblick auf die  gestrigen Flüge nach Radmer.

Samstag, 14.50 Uhr:
Aktuelle Infos aus Radmer: Der Treibstoff ist gut in Radmer angekommen. Und die örtliche Lawinenkommission hat in Radmer erfolgreich eine Lawine sprengen können. Sonntag um 8.00 tritt daher die Lawinenkommission nochmal zusammen und beurteilt, ob man die Straße aufgrund dessen vielleicht sogar schon freigeben kann.

Samstag, 14.30 Uhr:
Am Vormittag waren Hubschrauberflüge wegen des Wetters ja unmöglich. Zwischenzeitlich ist es den Einsatzkräften jetzt aber zumindest vereinzelt gelungen, doch mehrmals abzuheben. Etwa von Aigen nach Radmer.

Samstag, 14.00 Uhr:
Spektakuläres Video: Die Energie Steiermark setzt Hubschrauber ein, um Bäume von der Schneelast zu befreien und so die Stromleitungen zu schützen. Hier ein Flug im Gebiet zwischen Großreifling und Altenmarkt.


Samstag, 13.30 Uhr:
Seit Samstagmorgen stehen zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge des Bereichsfeuerwehrverbandes Leoben im Einsatz, für die zwei Einsatzgebiete Wald am Schoberpass und der Präbichl in Vordernberg. Mehr dazu hier.

Samstag, 12.57 Uhr: Ludwig Gottsbacher, Ortschef aus Radmer berichtet: "So wie es momentan aussieht können heute keine Flüge mehr stattfinden." Zum Glück habe die VA Erzberg "für uns Tanks mit Treibstoff am Erzberg bereitgestellt."
Drei Fahrzeuge sind gerade dabei, diese Tanks abzuholen und zu uns, nach Radmer zu bringen", sagt er zu Mittag gegenüber der Kleine Zeitung. Die Straßenmeisterei gebe ihr Bestes, um die L127  von umgestürzten Bäumen zu befreien, um zumindest den Weg befahrbar zu machen.

Samstag, 12.27 Uhr: Es sind derzeit noch immer rund 1550 Personen von den Straßensperren betroffen. Die Sperre der Umfahrung der B320 konnte mittlerweile aufgehoben werden.

Samstag, 12.00 Uhr: Laut Prognosen wird es von Sonntag am Montag nicht nur stark schneien, sondern unter 1000 m auch stark regnen. Dazu kommt ab Montag wieder stürmischer Wind bis 90 km/h.

Kein Wunder, dass Feuerwehren und Helfer möglichst viele Objekte von der Schneelast befreien wollen. Das betrifft besonders Gebäude, die zwischen 1983 und 2005 errichtet worden sind. Damals waren nämlich weniger strenge Ö-Normen für Dachlasten gültig.  

Übersicht zur Schneelast
Übersicht zur Schneelast © Screenshot ZAMG

Man konzentriert sich jetzt auf Gebäude im Bereich: Unteres Ennstal ab Admont, Eisenerz, Vordernberg, Salzatal ab Gußwerk bis Mündung in die Enns, im Mariazeller Raum der Bereich Gußwerk, auf  Teile des Oberen Mürztals (zwischen Kapellen und Frein an der Mürz) und das Ausseerland im Bereich Bad Mitterndorf und Grundlsee.

Samstag, 11.43 Uhr: Gute und schlechte Nachrichten von der Energie Steiermark. Die Gute: Die 110kV-Hochspannungsleitung zwischen Hall und Admont konnte Freitagabend repariert werden. Allerdings gab es an Stationen in Treglwang, Gaishorn, Dietmannsdorf und Au diverse  Verteilerausfälle. Diese rund 1000 Haushalte sollten bald wieder Strom haben. 

E-Stmk-Monteur im Einsatz
E-Stmk-Monteur im Einsatz © E-Stmk

Samstag, 11.35 Uhr: Der starke Wind im Bezirk Liezen lässt keine Flüge zu. Folge: Radmer kann kein weiterer Diesel auf dem Luftweg geliefert werden. "Die Versorgung mit Nahrungsmitteln hat gestern aber funktioniert.", so der steirische Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer.
Einheiten der steirischen Feuerwehren räumen wieder gefährdete Dächer ab. Denn: In den nächsten Stunden und Tagen ist unterhalb von 1200 Meter Seehöhe Regen prognostiziert - und über 1200 Meter starker Schneefall.

Samstag, 11.24 Uhr: 15 Minuten später als üblich ging heute der Skibetrieb auf der Planai los. Aus Sicherheitsgründen wurden noch Bäume entfernt. Der Betrieb läuft seither ungestört, so GF Georg Bliem.

Samstag, 11.12 Uhr:Stau! Die Bergungsarbeiten auf der L734 Öblarnerstraße blockieren den Verkehr auf der Umleitung für die B320 über Niederöblarn und Irdning, meldet die Antenne Steiermark.

Stau auf Umleitung
Stau auf Umleitung © Facebook

Samstag, 11.00 Uhr: Die Daten von Christian Pehsl (Meteorologe der ZAMG) bestätigen die Befürchtungen: Es schneit (oder regnet) mäßig und ist ziemlich böig - kurzum kein Flugwetter, es sei denn es tun sich kurzfristig günstige Wetterfenster auf.

Samstag, 10.48 Uhr: Mariazell erhält seit vier Tagen Hilfe aus Graz, um den Schneemassen Herr zu werden. Ein Sprecher der Holding Graz schildert den Einsatz bisher.

Samstag, 10.33 Uhr: Frischer Wetterstatus vom Landesfeuerwehrverband: Es schneit heute in der nördlichen Obersteiermark zeitweise, dazu greift mitunter lebhafter bis kräftigerWind aus West bis Nordwest durch. Die Neuschneemengen bleiben am Samstag gering. In der Nacht nimmt der Schneefall zu.

Samstag, 10.21 Uhr: Sie rührte die Herzen der Retter und Leser: Die 10-jährige Laura - sie ist am Freitag aus dem eingeschneiten Radmer, wo sie zu Weihnachten ihre Oma besucht hatte, geflogen worden. Oma Erika blieb zurück und sagt am Samstag zu Kleinen Zeitung: "So hatte ich meine Laura wenigstens ein paar Tage länger als üblich". Das Mädchen sei  "so brav und pflegeleicht, wir haben die gemeinsame Zeit genutzt und waren viel im Schnee, haben zusammen gekocht und gespielt."
Das Video vom Rückflug:

Samstag, 10.11 Uhr: Liezens Bergretter und Feuerwehren rüsten sich für den nächsten fordernden Tag. Die Kollegen vom Roten Kreuz mussten auf die L734 Öblarnerstraße zu einem Busunfall ausrücken. Der Reisebus rutschte von der Straße, verletzt wurde nach ersten Informationen niemand.

Bergrettung rüstet sich für anstrengenden Tag
Bergrettung rüstet sich für anstrengenden Tag © Bergrettung Steiermark

Samstag, 10.02 Uhr: Verstärkung ist da: 213 Feuerwehrmitglieder mit 48 Fahrzeugen aus GU, aus Knittelfeld, Voitsberg und Deutschlandsberg helfen im Bezirk Liezen. Außerdem sind elf Feuerwehren aus Liezen weiterhin aktiv. Vor allem in Ausseerland, Pyhrn, Bad Mitterndorf und Admont.

Samstag, 9.40 Uhr: Explosiv: Gestern konnte das Bundesheer u. a. auf der Planneralm Lawinen sprengen - das Video dazu gibt es hier:

Samstag, 9.35 Uhr: Seitenblick ins Murtal auf den Kreischberg: Dort ist es bewölkt, die Temperaturen bis etwa - 7 Grad. In knapp einer halben Stunde wird es mit dem Snowboard-Slopestyle-Weltcup ernst. Eintritt frei - Olympiasiegerin Anna Gasser ist große Favoritin! Der Polizei sind keine Verkehrsbehinderungen bekannt.

Samstag, 9.30 Uhr: Noch immer ist der Bahnverkehr in der Obersteiermark beeinträchtigt - eine Übersicht finden Sie her. 

Samstag, 8.58 Uhr: Die Heeres-Helis hängen in Aigen fest. "Es schneit, die Sicht ist schlecht, die Wolken hängen tief und es herrscht böiger Wind mit 60 km/h", fasst ein Sprecher des Bundesheeres die Lage zusammen. 

Samstag, 8.50 Uhr: Frontalkollision bei Schneefall auf der B320 bei Schladming: Am Freitagabend gegen 21 Uhr kollidierten zwei Fahrzeuge: Ein Lenker (33 aus Liezen, alkoholisiert) und ein 26-Jähriger wurden verletzt. Weitere Insassen, darunter eine 23-Jährige und ihr acht Monate altes Kind kamen mit dem Schrecken davon.

Samstag, 8.22 Uhr: Die Landeswarnzentrale blickt skeptisch auf die Monitore: In den vom Winter hart getroffenen Regionen "schneit oder graupelt es, die Sicht ist schlecht." Hubschrauberflüge seien fraglich.  

Samstag, 8.10 Uhr: Dieser Konvoi ist außergewöhnlich: Mit ihren 14 Pferden, dem Hund und drei Katzen sind zwei Steirer sechs Kilometer weit vor der Lawinengefahr davon - zu einem sicheren Hof.

Samstag, 7.50 Uhr: Am Samstag soll aus der Luft erneut Treibstoff nach Radmer geliefert werden. Das hängt natürlich davon ab, ob brauchbares Flugwetter herrscht. Am Freitag konnten noch "nach Einbruch der Dunkelheit zwei Personen (1x medizinischer, 1x sonstiger Grund) aus dem Tal geflogen werden".

Samstag, 7.47 Uhr: Der Erkundungsflug aus der Luft über den  eventuell gefährdeten Ortsteilen von Wald am Schoberpass brachte Klarheit: Es sind derzeit keine Evakuierungsmaßnahmen bzw. Sperren der ÖBB-Strecke und Bundesstraße notwendig.

Samstag, 7.40 Uhr: Der steirische Lawinenwarndienst betont: "In den Nordalpen und den Niederen Tauern hat sich die Lage zwar leicht entspannt, es herrscht aber immer noch große Lawinengefahr." Es weht ein teils stürmischer Nordwestwind, das Bergwetter sei überwiegend bewölkt. Speziell in den Nordstaulagen schneit es mäßig. Werte: um -7 Grad in 2000 m und -5 Grad in 1500 m. Am Sonntag wird es "stürmisch, der Schneefall wird wieder stärker."

Samstag, 7.10 Uhr: Die Landesleitzentrale der Feuerwehr meldet 15 Unwettereinsätze und 72 Hilfeleistungen. Der Einsatzwillen der Freiwilligen Feuerwehren ist enorm. Verstärkung aus Knittelfeld, Voitsberg, Deutschlandsberg (hier ein Youtube-Clip) und Graz-Umgebung ist am Samstag dabei.

Samstag: Unverändert zu Freitagabend ist die Liste der Straßensperren, so die Landeswarnzentrale. 

Noch zu Freitag: Bis zum Einbruch der Dunkelheit wurden von Aigen im Ennstal aus mit sechs Hubschraubern Einsätze geflogen. Der Kommandant der Hubschrauberstaffel, Major Udo Koller, zog am Abend Bilanz: "Alleine mit unseren vier Alouette hatten wir bei 34 Starts insgesamt 21 Flugstunden." 23 Lawinensprengungen wurden durchgeführt, 17 Operationen mit der Außenwinde. Gelungen ist etwa den Bereich Johnsbach zumindest zu 80 Prozent wieder mit Strom zu versorgen. Ein weiterer Erfolg: Die automatische Lawinensprenganlage am Loser konnte mit einem der letzten Flüge mit Gas neu befüllt werden.

>>> Rückblick auf die Ereignisse des gestrigen Tages <<<