Dem Bundesheer kommen immer wieder Waffen und Munition abhanden - auch aufgrund von Diebstahl. In zwei Fällen wird in Kärnten ermittelt. So wurden 2024 zwei Sturmgewehre des Modells StG77 entwendet, heißt es in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) an die Grünen.
Zwei Steyr Sturmgewehre 77 (StG77), eine Signalpistole und ein Kampfmesser wurden am 16. Juni 2024 gestohlen. Eines der Gewehre wurde in Kärnten sichergestellt. Ein 35-jähriger Mann aus dem Bezirk St. Veit an der Glan gestand, dass er am 16. Juni in Althofen in einen Lkw des österreichischen Bundesheeres einbrach und daraus ein Sturmgewehr 77 gestohlen hatte. An seiner Wohnadresse konnte die Waffe auch mit mehreren Magazinen sowie eine Überwurfjacke vorgefunden und sichergestellt werden.
Erhebungen in allen Fällen
Das zweite Sturmgewehr, die Signalpistole und das Kampfmesser konnten nicht gefunden werden. Der 35-Jährige bestritt sie mitgenommen zu haben. Das Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) führte interne Erhebungen durch, auch die Strafverfolgungsbehörden wurden aktiv. Die Ermittlungen würden noch laufen, teilte Tanner mit. Ebenfalls noch nicht aufgeklärt ist ein Fall vom 19. Juni 2024 beim Pionierbataillon 1 in der Garnison Villach. Hier wurden mehrere Waffenteile für das beim Heer gängige Sturmgewehr gestohlen.
Waffen und Munition
Aber nicht nur in Kärnten gehen Bundesheerwaffen verloren. Eine Pistole P80 der Marke Glock wurde 2023 bei einem Einbruchsdiebstahl in der Kasernenwache des Militärkommandos Wien gestohlen, wurde aber wieder aufgefunden. Auch Munition des Bundesheers war immer wieder abhanden gekommen. So etwa im Juli 2024, als sechs Stück des Kalibers 5,56 mm an der Wohnadresse eines Heeresbediensteten gefunden wurden. Im Jahr davor wurden sogar 400 9-Millimeter-Patronen an einer Privatadresse eines Soldaten gefunden.
„Besorgniserregend und bedenklich“
„Jeder Verlust einer Waffe ist besorgniserregend und bedenklich - jede gestohlene Waffe eine zu viel“, kommentierte David Stögmüller, Sprecher der Grünen für Landesverteidigung. die Anfragebeantwortung gegenüber der APA. Besonders Waffen wie das StG77 stellten in den falschen Händen ein enormes Risiko für die öffentliche Sicherheit dar. „Wie kann es sein, dass ein Maschinengewehr einfach verschwindet und man nicht weiß wer diese hat? Es ist ja kein Kaugummipackerl, was hier geklaut wird, sondern eine Waffe, von der eine reale Gefahr ausgeht.“
Die Ergebnisse der parlamentarischen Anfrage zeigen für den Grünen, dass insbesondere beim Umgang mit Waffen und Munition im Auslandseinsatz sowie bei Übungen Verbesserungsbedarf bestehe.