Gegen den LASK ist es ein Energiespiel und sicher kein schönes Spiel.“ Sturms Neo-Teamspieler Alexander Prass sprach das aus, was in der letzten Bundesligarunde des Kalenderjahres 2022 zu sehen war. Ganz viel Kampf, spielerisch auch einiges an Krampf. In der intensiven Partie agierten die Oberösterreicher, die in der Bundesliga zum letzten Mal in Pasching antraten, bevor sie im Frühjahr in die nagelneue Arena in Linz übersiedeln, ansehnlicher. „Aus dem Spiel war der LASK das bessere Team“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer später über diese Phase.
Dabei hatten die Grazer innerhalb weniger Sekunden zwei Topchancen. Nach einer Hereingabe von Gazibegovic, dem stärksten Sturm-Akteur auf dem Platz, schoss Ajeti den Ball an die Stange. Den Abpraller hämmerte der Schweizer aus spitzem Winkel ebenfalls an den Pfosten. Der LASK leitete zwar gute Angriffe ein, agierte aber im Abschluss zu wenig zwingend.
Der Kommentar zum möglichen Wechsel von Andreas Schicker!
Kurz nach der Pause, genauer gesagt nur 47 Sekunden danach, klingelte es aber im Kasten von Sturm-Torhüter Siebenhandl. Nach einem amateurhaften Abwehrverhalten der Sturm-Abwehr rund um Wüthrich und Dante landete der Ball kurz vor dem Strafraum bei Renner, der mit einem Volley aus vollem Lauf sehenswert links unten traf. Eine höhere Führung für den LASK war der fehlenden Abschlussqualität von Goiginger, der bei einem rüden Foul an Wühtrich in der ersten Hälfte schon eine Rote anstatt einer Gelben Karte sehen hätte können, und Nakamura geschuldet.
Mehr Schwung kam bei Sturm durch einen Dreifachwechsel (Schnegg, Horvat und Emegha für Dante, Hierländer und Ajeti) nach einer Stunde ins Spiel. „Das, was wir in der letzten halben Stunde gezeigt haben – das waren wir“, sagte Prass. Und genau in der Phase gelang auch der Ausgleich. Nach einer Seitenverlagerung von Prass auf Gazibegovic bediente dieser Emegha, der zum 1:1 einschob (76.). „Wenn du in so einem Spitzenspiel hinten bist, musst du froh sein, noch auszugleichen. Einmal mehr haben wir von der Bank zulegen können mit Energie und Frische. Die letzte halbe Stunde hat uns gehört. Deshalb war es ein gerechtes Unentschieden“, sagte Ilzer.
Für etwas Verwunderung sorgte eine Schiedsrichter-Entscheidung bei einem möglichen Foul von Horvath an Sturm-Regisseur Kiteisvili (82.). Ilzer: „Heute hat der Video Assistant Referee nicht eingegriffen. Für mich war das eher ein Foul als nicht. Vielleicht war eine Blockade in der Leitung nach Meidling.“ Sturm überwintert damit sechs Punkte hinter Salzburg und sechs Zähler vor dem LASK auf Rang zwei. „Wir können mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen“, sagt Kapitän Stefan Hierländer.
Auf anhaltende Gerüchte, der Wunschkandidat von Rapid als Sportchef zu werden, erklärte Andreas Schicker: „Es hat noch keinen Kontakt gegeben.“ Ein klares Dementi ist das nicht.