Nicht erst seit dem hochklassigen Supercup-Duell, das Tirol gegen Linz hauchdünn mit 3:2 für sich entschied, ist klar: Die kommende Saison in der Austrian Volley League der Frauen birgt jede Menge Spannung und Brisanz. Der Kampf um den Titel scheint offen, die Teams dahinter haben Überraschungspotenzial. "Ich denke, dass tatsächlich alles Mannschaften stärker geworden sind. Manche haben wirklich gut eingekauft, das könnte spannend werden", meinte etwas Erzbergmadln-Obmann Olaf Mitter. In der Vorsaison noch als Coach hautnah dabei, beschränkt sich der 55-Jährige mittlerweile auf seine Aufgaben als Chef.
Seine Agenden als Trainer hat im Sommer Muhamed-Ali Bajraktarević übernommen – Vater von Zuspielerin Elma. "Er hat die Erfahrung und wir hoffen, dass wir mit ihm einen Schritt nach vorne gehen können", sagt Mitter, der auch "dreieinhalb" Neuzugänge präsentieren kann. Iva Papac, Sandra Reisner und Anna-Lena Bruchmann sind völlig neu im Team. Der "halbe" Transfer ist Marvi Pump, im Vorjahr noch vermehrt in der zweiten Mannschaft im Einsatz und jetzt fix in der Einser. "Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, dann hätten wir schon gerne einen Europacup-Platz", gibt der Obmann als Ziel aus.
Kampf um den Klassenerhalt
In Hartberg steht der frühzeitige Klassenerhalt ganz oben auf der Wunschliste, alles, was darüber ist, nehmen die Oststeirerinnen gerne mit. Mit Ex-Grazerin Linda Peischl gelang dem TSV ein echter Coup, was Geschäftsführer Markus Gaugl auch nach wie vor erfreut. "Sie war ja schon einmal in Hartberg und wird mit Sicherheit die absolute Leaderin dieser Truppe sein. Es wird ein harter Kampf ums Playoff, aber die Mannschaft ist extrem motiviert", sagt Gaugl, der die Hartbergerinnen "klar verstärkt" bezeichnet. Vom eigenen Kurs will man aber auch in der kommenden Saison nicht abweichen, weshalb junge Talente aus der Region viel Spielpraxis bekommen sollen.
Finalserie soll zurück nach Graz
Europa ist hingegen in Graz jedes Jahr aufs Neue ein Thema, der Meistertitel ebenso. Die "Uhrturmchicks" zählen seit Jahren zu den Favoritinnen in der Liga, weshalb der vierte Platz im Vorjahr ein wenig schmerzte. "Das wird wieder eine ganz enge Kiste. Ich denke, dass sich Tirol, Sokol, Linz und Graz an der Spitze befinden. Im letzten Jahr hatten wir ein wenig Verletzungspech, deshalb wollen wir wieder eine Finalserie zurück nach Graz holen", gibt sich UVC-Manager Frederick Laure selbstbewusst.
Die Grazerinnen verstärkten sich ebenfalls, holten die 22-jährige Griechin Elena Hantzi für außen, sowie die 21-jährige Verena Janka (Tirol) und die gleichaltrige Amit Kimel (ISR) für den Mittelblock. "Das sind drei junge Talente, die sicherlich noch Entwicklungspotenzial haben. Das Ziel muss sein, dass die Mannschaft im Halbfinale besser auftritt als noch zu Saisonbeginn. Wir wollen eine Entwicklung sehen." Der Einzug ins Semifinale ist somit Minimalziel für die UVC-Frauen, die am Samstag im Sportpark gegen Klagenfurt starten. Tickets für die Partien der "Uhrturmchicks" und "Schlossberg Boys" am Wochenende liegen in den Grazer Bausatzlokalen gratis auf.