Hohe Intensität und packende Zweikämpfe bekamen die 21.600 Zuseher im Allianz-Stadion zu sehen. Rapid und Sturm trennten sich letztlich mit einem 1:1-Remis – und das nach einer 14-minütigen Nachspielzeit. Der Grund war einmal mehr ein Feuerwerk der Fans. Nachdem Sturm-Anhänger vor einer Woche gegen Salzburg für eine lange Unterbrechung sorgten, weil sich ein Fanklub im Stadion exzessiv selbst feierte, legten die Rapid-Ultras diesmal nach. „Ich brauche das Feuerwerk nicht“, sagte Rapid-Trainer Zoran Barisic später. Sturm-Coach Christian Ilzer sah es etwas positiver. „Ich habe nichts dagegen, wenn sich die Fangruppen selbst abfeiern, aber es soll nur nicht zu einem Spielabbruch führen, weil Spieler gefährdet werden.“

Zurück zum Fußballspiel: Ilzer schenkte Neuzugang Dimitri Lavalee erstmals das Vertrauen für die Startelf. Der Belgier rückte wie auch David Schnegg, Tomi Horvat und Szymon Wlodarczyk neu in die Mannschaft im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Sporting Lissabon in der Europa League. Und es sollte auch Lavalee sein, der für die erste gefährliche Aktion der Partie sorgte. Der Schuss des 26-Jährigen prallte allerdings von der Stange zurück ins Spielfeld.

Direkt ins Tor beförderte David Schnegg den Ball, allerdings ins eigene. Nach einem Schuss von Manuel Seidl wehrte Kjell Scherpen die Kugel ab, Schnegg konnte nicht mehr ausweichen und der Ball zappelte im Netz (21.). Rapid durfte sich allerdings nur vier Minuten über die 1:0-Führung freuen. Nach einem abgefälschten Weitschuss von Jon Gorenc Stankovic kam Alexander Prass an den Ball und zog von der Strafraumgrenze ab. Das Spielgerät schlug genau im langen Eck ein – 1:1. Im 94. Pflichtspiel für Sturm gelang dem Mittelfeldspieler erst sein vierter Treffer. „Ich muss einfach öfter draufhalten“, sagte Prass später, der auch ergänzte, dass „Rapid das spielerisch stärkere Team“ gewesen sei.

So lief das Regionalturnier West des VW Junior Masters in Seekirchen:

Das lag an der zweiten Hälfte, in der die Hütteldorfer „chancenstärker“ agierten, wie Ilzer betonte. Seidl vergab zwei Mal (52., 71.), bevor Fally Mayulu das Kunststück zustande brachte, aus wenigen Metern über das leere Tor zu schießen. „Das muss ein Tor sein, aber solche Chancen haben auch schon Weltklassespieler vergeben“, sagte Barisic und nahm seinen Stürmer in Schutz. Auch wenn es Mayulu verneinte, dürfte es auch eine Rolle gespielt haben, dass das Feuerwerk der Fans just in dem Moment, als er abschloss, noch einmal losging. „Wir können glücklich sein, einen Punkt mitzunehmen“, meinte Sturm-Angreifer Manprit Sarkaria. Die Grazer verpassten mit dem 1:1 den Sprung an die Tabellenspitze.

Bereits am Mittwoch steht für Sturm das nächste Pflichtspiel auf dem Programm. In der zweiten Runde des ÖFB-Cups gastieren die Steirer beim Regionalligisten Leobendorf. Die Niederösterreicher verpatzten ihre Generalprobe. Gegen die zweite Mannschaft von Rapid setzte es eine 1:4-Heimniederlage. Nach drei sieglosen Pflichtspielen sollte Sturm wieder auf die Siegerstraße zurückkehren.