Am Montag wollten sich Bundesregierung und Landeshauptleute wieder im Kanzleramt treffen, um nach intensiven Beratungen mit Epidemiologen und Virologen neue Maßnahmen – egal ob Lockdowns oder Lockerungen – zu beschließen. Doch das Treffen wurde nach Informationen der Kleinen Zeitung zu einer virtuellen Videokonferenz heruntergestuft. Ziel sei es, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Anschober am Montag wieder im Dienst

An der Sitzung soll nach sechstägiger, krankheitsbedingter Absenz auch wieder Gesundheitsminister Rudolf Anschober teilnehmen. Der Minister ist seit Dienstag früh außer Gefecht und unterzieht sich nach einer Kreislaufschwäche einem Gesundheitscheck. Das Gerücht, die Herunterstufung habe mit Anschobers Erkrankung zu tun, wird im Gesundheitsminister entschieden in Abrede gestellt. Anschober sei ab Montag wieder im Dienst.

Entscheidung über Gastgärten verschoben

Begründet wird die Änderung damit, dass keine Entscheidung anstehe. Tatsächlich wollte man über die geplante Öffnung der Gastgarten am 29. März beraten, angesichts des rasant zunehmenden Infektionsgeschehens sei es wenig sinnvoll, bereits zwei Wochen vor dem Termin eine Entscheidung herbeizuführen. Diese könnte eine Woche später fallen.

3.023 Neuinfektionen sind am Samstag innerhalb von 24 Stunden österreichweit registriert worden, womit sich dieser Wert zum zweiten Mal seit Freitag bei über 3.000 beläuft. 2.557 Neuinfektionen waren es noch am Samstag vergangener Woche gewesen. Laut den Daten von Innen- und Gesundheitsministerium waren insgesamt 1.639 Personen mit einer SARS-CoV-2-Infektion in Spitalsbehandlung, das sind um 30 mehr als gestern und ein Zuwachs von 188 innerhalb einer Woche.

Rendi-Wagner hatte zuvor verlangt, dass die Regierung am Montag Maßnahmen diskutieren müsse, um dem Anstieg gegenzusteuern: "Lockerungen wären das Gegenteil", meinte die frühere Gesundheitsministerin gegenüber der APA. Weitere Schritte in diese Richtung führten dazu, dass Intensivstationen noch schneller an ihre Limits kämen. Sie plädiere für den "Weg der Sicherheit und der Vernunft". Anders als die meisten SPÖ-Landespolitiker ist Rendi-Wagner derzeit auch gegen eine Schanigarten-Öffnung: "Bei 3.000 Neuinfektionen pro Tag mit steigender Tendenz und einer niedrigen Impfrate sind weitere Lockerungen ein viel zu großes Risiko."