Heißbegehrt und hart umworben: Das Stüblergut am Gaberl (Gemeinde Lobmingtal) soll zu einem der schönsten Jagdareale in ganz Österreich zählen, jetzt stellt sich die Frage, was damit passiert. 2020 war es zu einem Wettstreit zwischen dem Investoren René Benko (46) und dem verstorbenen Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz um das teure Jagdareal gekommen. Benko siegte: Für rund 30 Millionen Euro gingen die etwa 1300 Hektar Grund inklusive Jagdrevieren am Gut und in Salla in den Besitz der Signa-Gruppe über.

Jagd zählt zu „nicht erforderlichen Teilbetrieben“

René Benko, Chef der Signa-Holding, lud Gäste wie hochrangige Politiker gerne zur gemeinsamen Jagd ein, geschäftliche Hintergedanken inkludiert. So tat er dies wohl auch des Öfteren am Stüblergut. Doch mit dem Vergnügen könnte es vorbei sein. Seit die Signa Holding am 29. November Insolvenz anmeldete, zerbröckelt das Imperium, das sich der Tiroler schon in jungen Jahren aufgebaut hatte.

Laut Sanierungsverwalter der Signa Holding, Christof Stapf, werden „alle für die Geschäftsgebarung der Holding nicht zwingend erforderlichen Vermögenswerte unverzüglich der Verwertung zugeführt und alle nicht erforderlichen Teilbetriebe mit sofortiger Wirkung eingestellt“. Zu diesen nicht erforderlichen Teilbetrieben gehören „Jagd-, Flug-, Sicherheits- und Eventmanagementpersonal für Repräsentations- und Geschäftsanbahnungsaufgaben“.

Die 30-Millionen-Jagd am Gaberl könnte also wackeln. Von der Signa heißt es auf Nachfrage nur: Welche Positionen/Assets genau betroffen sind und ob das Stüblergut darunter falle, wolle man zeitnah bekannt geben.

René Benko
René Benko © APA/Rumpenhorst

Benko nahm bereits Kredit für private Immobilie auf

Bevor Benko das Stüblergut 2020 kaufte, war es im Besitz der italienischen Unternehmerfamilie Morassuti. Bis 2018 kochte dort Haubenkoch Harald Krois auf. 2021, als der Vertrag mit den letzten Christian Schuster und Sabine Hörbath abgelaufen war, wurde das Lokal zugesperrt. Die Hinweisschilder auf der Gaberl-Bundesstraße wurden entfernt.

Anfang Oktober 2023 hieß es noch von der Signa-Holding zur Kleinen Zeitung, dass das Stüblergut „ausschließlich für eine private Nutzung“ vorgesehen ist. Ob das so bleibt – und wie es um Benkos andere private Immobilien steht, wird sich im Involvenzverfahren weisen. Benko musste übrigens schon im Frühjahr 2023 einen Kredit für sein Chalet N, eine Skivilla in Lech, bei der Hypo Vorarlberg aufnehmen, wie die Voralberger Nachrichten berichten.