Der Chef der bayerischen Christsozialen und Ministerpräsident Horst Seehofer hat der CSU-Landtagsfraktion seine bereits am Sonntag bekannt gewordenen Zukunftspläne bestätigt: Er will CSU-Vorsitzender bleiben, aber sein Amt als Regierungschef des deutschen Bundeslandes Bayern im ersten Quartal 2018 abgeben.
Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) soll neuer Ministerpräsident in München werden. Die CSU stellt in Bayern seit 60 Jahren den Ministerpräsidenten.
Die CSU-Landtagsfraktion schlug Söder am Montag einstimmig für dieses Amt vor, wie Fraktionschef Thomas Kreuzer mitteilte. Bei der Sondersitzung hatte zuvor der als möglicher Kontrahent geltende bayerische Innenminister Joachim Herrmann auf eine eigene Kandidatur verzichtet. Damit wurde der Weg für Söder als Nachfolger Seehofers frei. Außerdem wurde er ebenfalls einstimmig zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im kommenden Jahr gekürt.
Söder hatte wiederholt seinen Anspruch auf Seehofers Nachfolge deutlich gemacht, diesen bisher aber nicht öffentlich erklärt. Seehofer hatte in den vergangenen Jahren seine Abneigung gegen seinen langjährigen Rivalen kaum verborgen und wiederholt deutlich gemacht, dass er den 50-Jährigen nicht als geeigneten Nachfolger ansieht.
Seehofer sprach in der Sitzung am Montag von einer "Konsenslösung". In der Partei wird davon ausgegangen, dass der 68-Jährige bis zum Abschluss möglicher Koalitionsverhandlungen in Berlin Ministerpräsident bleibt, auch um seine Position nicht zu schwächen.
Ungeklärt war lange Zeit, wer Nachfolger von Horst Seehofer wird. Um diese Frage tobte sein Monaten ein heftiger Machtkampf in der CSU. Lange Zeit drohte ein Kampfabstimmung zwischen Söder und Herrmann. Die Abstimmung der 101 Abgeordneten in der Landtagsfraktion über den Spitzenkandidaten war geheim.