Kleine schwarze Punkte, große grünliche Flecken: Das Erscheinungsbild von Schimmel in Wohnräumen ist eindeutig. Der Auslöser auch: „Schimmel hat immer die gleiche Ursache: Feuchtigkeit“, sagt Schimmelexperte Jürgen Jörges. Gerade im Winter sprießen die unliebsamen Gewächse in den Wohnungen. Und das ist kein Zufall: Wenn die warme Luft drinnen auf kalte Flächen wie Außenwände trifft, kondensiert an diesen Stellen Wasser. Bleiben diese Stellen feucht, beginnt der Schimmel zu wuchern.

Das Ergebnis sieht nicht nur unschön aus, sondern belastet auch die Gesundheit: „Schimmel kann toxisch wirken und Allergene hervorlocken“, so Jörges. Entdeckt man solche Flecken, sollte man diese also schnellstmöglich loswerden.

  1. Kleine Flecken selbst entfernen
    Handelt es sich um erste kleine schwarze Punkte, kann man selbst Hand anlegen. „Ich empfehle immer Isopropanol aus der Apotheke. Der hochprozentige Alkohol tötet den Schimmel ab“, sagt der Experte.

  2. Hier braucht man den Profi
    Hat man es aber bereits mit Schimmelflächen zu tun, die größer als ein halber Quadratmeter sind, muss man auf jeden Fall einen Experten hinzuziehen. „Dann gilt es nämlich auch abzuklären, ob der Schimmel vielleicht aufgrund eines Defekts, wie zum Beispiel eines kaputten Rohrs, auftaucht“, sagt Jörges.

  3. Besonders aufpassen bei kleinen Wohnungen
    Verbringt man gerade mehr Zeit zu Hause als in den Jahren zuvor, muss entsprechend öfter gelüftet werden. Denn mit jedem Atemzug entsteht Feuchtigkeit. Und: Je kleiner die Wohnung ist, desto häufiger müssen die Fenster geöffnet werden.

  4. Möbel richtig platzieren
    Eine Rolle kann auch die Platzierung von Möbelstücken spielen: Große Schränke an Außenwänden etwa verhindern, dass die warme Raumluft an die Wand hinter den Schrank gelangt. Die Wände bleiben kalt und werden dadurch schneller feucht. Möchte man den Schrank dennoch dort stehen lassen, rät der Experte dazu, eine Heizleitung hinter das Möbelstück zu legen. Denn ein reines Vorrücken um wenige Zentimeter reicht nicht aus.

  5. Im Badezimmer
    „Duscht man jeden Tag ein oder zwei Mal, sollte man danach die Fliesen mit einem Abzieher trocknen“, empfiehlt Jörges. Gelüftet gehört nach dem Duschen oder Baden ohnehin. Wer ein Badezimmer ohne Fenster hat, kann sich helfen, indem man Fenster in anderen Räumen öffnet und so einen Durchzug schafft. Vorsichtig sollte man aber auch mit nassen Handtüchern sein: „Wenn man nach dem Lüften das nasse Handtuch im Badezimmer auf den Heizkörper hängt, bringe ich wieder Feuchtigkeit in den Raum.“ Daher die Handtücher nach Möglichkeit im Freien trocknen lassen.
  6. Beim Kochen und beim Sport
    Gerade in Zeiten geschlossener Fitnessstudios und abgesagter Trainingseinheiten, ist das Work-out zu Hause sehr
    beliebt. Vergessen sollte man aber nicht, dass durch das verstärkte Atmen und auch durch das Schwitzen die Feuchtigkeit in den Zimmern steigt. „Man muss sich bewusst machen, dass all diese Dinge ebenso zusätzliches Lüften nötig machen wie offensichtliche Tätigkeiten, wie das Duschen“, so der
    Experte. Dasselbe gibt auch für das Kochen:Wer schimmelfrei bleiben möchte, sollte während oder danach lüften.

  7. Saubere Wäsche, feuchte Räume
    Wer seine Wäsche im Wohnraum aufhängt, muss zusätzlich die Fenster öffnen: „So viel wie man da lüften müsste, würde es aber drinnen ziemlich kalt“, so Jörges. Er empfiehlt, wann immer möglich, Wäsche draußen – beispielsweise auf Wäscheleinen im Innenhof – trocknen zu lassen. „Auch wenn man die Wäsche danach bügelt, muss man aufpassen“, so der Experte. Das gilt vor allem für Dampfbügelstationen: „Diese verdampfen für einen Wäscheberg bis zu zwei Liter Wasser. Das wird oft vergessen. Diese Feuchtigkeit muss danach natürlich wieder aus dem Raum gelassen werden.“ Daher gilt auch nach dem Bügeln: stoßlüften.


„Wer Schimmel verhindern will, muss wieder achtsamer wohnen. Das heißt, man sollte auf Anzeichen achten und reflektieren, welche Tätigkeiten zu Hause Feuchtigkeit in die Räume bringen“, so Jörges.

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