Es ist der prestigeträchtigste Titel, der in der Autobranche vergeben wird: „Car of the Year“ („Coty), die Wahl zum Auto des Jahres. Jetzt steht ein aufwendiges Testprocedere auf dem Programm. Die Jury – bestehend aus 59 Juroren aus Europa – hat die ersten Testläufe bereits in Dänemark absolviert, samt Check der Sicherheits-Systeme und dem legendären Elchtest auf einem Flugfeld. Die Entscheidung über den Sieger fällt Mitte Februar auf einem Testgelände nahe Paris, wo die sieben Finalisten nochmals auf Herz und Nieren überprüft werden.
Bei den Nominierungen kam es gleich zu mehreren Überraschungen: Erstmals ist mit dem BYD Seal ein chinesischer Hersteller im Finale. Seal – „Seehund“, ja, BYD hat es mit Tiernamen –, der samt 82-kWh-Batterie und Reichweiten von über 500 Kilometern dem Tesla Model 3 in die Parade fährt.
Volvo meldet sich mit dem EX30 zurück, einem kompakten Stromer, der 4,23 Meter lang ist, und mit bärenstarken Elektro-Motoren ab 200 kW/272 PS vorfährt. Stärkstes Charakteristikum? Design und Format.
Die größte Überraschung lieferte Kia, die mit dem EV6 den ersten koreanischen Sieg bei der Wahl feiern durften. Der EV9 Ein Trumm von einem Auto: 3,1 Meter misst der Radstand, 5,01 Meter ist der EV9 lang. Der Auftritt erfolgt im Boxdesign, Living in a Box, wie wir schon attestierten. Das Besondere? Kias EV9 wirft völlig neue Perspektiven auf die Zukunft der E-Mobilität und zeigt, wie ein E-Auto ins Stromnetz integriert wird. Technologisch sind die Koreaner Vorreiter.
Peugeot schaffte es mit dem 3008/E-3008 ins Finale. Ein Neubeginn: Peugeot legt den 3008er frisch auf, das Auto wurde als E-Auto entwickelt, Peugeot spricht sogar vollmundig von der „Neuerfindung der Marke“. Die Batterien (98 kWh/700 km Reichweite max. bzw. 73 kWh/525 km) sind mächtig, das iCockpit wird zum Panorama-Cockpit, der 21-Zoll-Bildschirm schmiegt sich um das Gesichtsfeld des Fahrers.
Der neue 5er-BMW fährt als rein elektrischer 5er genauso vor wie als Plug-in-Hybrid. Große Modellvielfalt und markantes Design. Große Ambitionen, viele technische Neuerungen (Bediensystem etc.), auch beim autonomen Fahren.
Nur der Name ist geblieben, das Konzept ist völlig neu: der Scenic ist ein Crossover-SUV, 24 Prozent des Autos bestehen aus recycelten Materialien, das Auto selbst wäre samt den Batterien zu 90 Prozent recycelbar. Zwei Batterien stehen zur Auswahl (60/87 kWh), in Kombination mit zwei E-Motoren (170 und 220 PS). Der Computer analysiert über Abstand, Tempo etc. das Fahrverhalten.
Toyota setzt seinen C-HR wieder mit einem radikalen Design-Ansatz um. Samt Plug-in-Hybrid (rein elektrische Reichweite 66 Kilometer). das Fahrzeug wurde in Europa entwickelt, betont man bei Toyota. Auffallend: das modernere Cockpit, hoher Einsatz von Recycling-Materialien.
In der Jury Auto des Jahres sitzen auch drei Österreicher: Susanne Hofbauer (Autorevue), Horst Bauer (Kurier), Didi Hubmann (Kleine Zeitung).