Er war schon immer politisch interessiert und wollte sich aktiv im Ortsleben engagieren. So verschlug es Albert Brunner 2005 in den Niederwölzer Gemeinderat, seit 2010 hat er das Amt des Vizebürgermeisters inne. In einer Woche, am 6. Juli, wird der 43-Jährige nach dem überraschenden Rücktritt von Walter Koller (wir berichteten) zum neuen Bürgermeister von Niederwölz gewählt.
Brunner stammt ursprünglich aus Winklern bei Oberwölz und war als Barkeeper auf der ganzen Welt unterwegs. „Ich habe das mit Leidenschaft gemacht. Die sozialen Kontakte nach Hause waren mir aber immer wichtig“, erzählt der künftige Gemeindechef.
Pflichttermin sei stets der Maxlaunmarkt in Niederwölz gewesen, wo er 1999 seine große Liebe, Sigrun Gruber, kennenlernte. Gruber stammt aus einer traditionsreichen Tischlereifamilie in Niederwölz. Verheiratet ist das Paar bis heute nicht, schupft aber gemeinsam den Betrieb, der 15 Mitarbeiter zählt. Dafür startete Brunner als 26-Jähriger einen neuen Bildungsweg. Er begann die Tischlerlehre und absolvierte Ausbildungen zur Führung eines Unternehmens.
In Zukunft wird er also auch die Geschicke der Gemeinde leiten. „Es kommt früher als erwartet“, so der Vater zweier Töchter. Mit der Verantwortung will er sorgsam und mit Demut umgehen: „Wichtig sind auch Nachhaltigkeit und ein gewisser Weitblick in die Zukunft.“
„Weiter vorantreiben“ will er den Maxlaunmarkt, durch den die Gemeinde weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist und der Jahr für Jahr Zigtausende Besucher in den 600-Seelen-Ort lockt. Brunner will auch darauf achten, dass bestehende Strukturen erhalten bleiben.
„In den vergangenen Jahren wurde viel Wohnraum geschaffen, es ist viel passiert.“ Damit man langfristig die Einwohnerzahlen halten könne, sei vor allem die Kinderbetreuung ein wichtiges Thema. Wert lege er auch auf einen offenen und ehrlichen Umgang mit den Menschen.
Als neuer Vizebürgermeister wird nächste Woche Christian Rieger angelobt. Die Sitzung mit der Wahl der neuen Gemeindespitze startet um 19 Uhr.