Jakob Pöltl gab in der Nacht auf Donnerstag als erster Österreicher sein Debüt in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Der beim Draft im Juni an neunter Stelle von den Toronto Raptors ausgewählte Center aus Wien kam beim 109:91 über die Detroit Pistons 12:47 Minuten zum Einsatz. Es sei ein "cooles Gefühl" gewesen, sagte er.
Am Donnerstag um 2.07 Uhr MESZ hatte Österreich einen NBA-Spieler. Exakt um diese Zeit - 1:29 Minuten waren im ersten Viertel noch zu spielen - wurde Pöltl von Coach Dwane Casey erstmals aufs Parkett geschickt. Er trug sich in insgesamt 12:47 Minuten letztlich mit zwei Punkten und zwei Offensiv-Rebounds in die Statistik ein. Nachdem der 21-Jährige zweimal Pech im Abschluss gehabt hatte, ließ er es im Schlussviertel so richtig krachen. Der Dunk des Centers zum 92:80 bei noch 4:15 Minuten Spielzeit riss viele der 19.800 Zuschauer im ausverkauften Air Canada Center von den Sitzen.
"Schon sehr cool"
Die ersten Punkte in der NBA bezeichnete der Wiener als "schon sehr cool". Insgesamt sei er "froh und auch ein bisschen erleichtert, dass das erste Spiel vorbei ist". Seine Leistung will sich Pöltl auf Video "noch einmal genau anschauen". Aber er sei insgesamt "recht zufrieden", obwohl ihm anfangs "dumme Fouls" (letztlich waren es fünf an der Zahl) passiert seien.
Im Air Canada Center habe eine "coole Atmosphäre" geherrscht, das 109:91 gegen Detroit sei ein ebenso "cooler Sieg" gewesen. DeMar DeRozan (40 Punkte) und Jonas Valanciunas (32 Punkte, elf Rebounds) attestierte der Wiener jeweils "Topleistungen". Das zu erleben, habe auch beim Zuschauen von der Bank aus "echt Spaß gemacht".
Nach dem Auftakt ist in der NBA sogleich vor dem zweiten Spiel. In der Nacht auf Samstag (MESZ) gastiert mit den Cleveland Cavaliers der von Superstar LeBron James angeführte amtierende Champion am Ontariosee. Im Endeffekt sei dieses Aufeinandertreffen wie jedes andere anzusehen, hielt Pöltl fest. "Wir wollen gewinnen." Dass es gegen den Titelverteidiger gehe, sei dennoch "eine andere Geschichte". Man werde "noch konzentrierter" ans Werk gehen müssen, weil mit den Cavaliers "natürlich eine starke Mannschaft zu uns nach Hause kommt".