Real Madrid hat zum elften Mal in den letzten 13 Jahren das Halbfinale der Fußball-Champions-League erreicht. Der Titelverteidiger, bei dem ÖFB-Kapitän David Alaba zur Pause ausgewechselt wurde, gewann Dienstagabend nach dem 2:0 daheim gegen Chelsea auch in London 2:0 und gehört erneut zu den besten vier Teams Europas. Diesen Schritt meisterte auch der AC Milan, der im italienischen Nord-Süd-Duell 1:1 (1:0) beim SSC Napoli spielte und mit einem Gesamtscore von 2:1 aufstieg.

Rodrygo war mit einem Doppelpack (58., 80.) der Matchwinner der Madrilenen. Im Semifinale im Mai heißt der Gegner entweder Manchester City oder Bayern München (Hinspiel 3:0). Olivier Giroud brachte die Mailänder in Neapel in der 43. Minute in Führung, der Ausgleich durch Victor Osimhen kam zu spät (93.). Im Halbfinale wartet der Sieger aus Inter Mailand gegen Benfica Lissabon. Ein Stadtduell ist durchaus wahrscheinlich, da Inter das Hinspiel in Portugal mit 2:0 gewann.

Chelsea begann druckvoll und kam auch zu Torchancen. N'Golo Kante vergab freistehend vor Torhüter Thibaut Courtois kläglich und schoss am Tor vorbei (11.). Auf der anderen Seite traf Real-Stürmer Rodrygo nur den Außenpfosten (20.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte scheiterte Marc Cucurella aus fünf Metern am belgischen Real-Keeper (45.+1).

Nach der Pause konterte sich die Truppe von Trainer Carlo Ancelotti zum Sieg: Rodrygo lief über rechts durch und bediente Vinicius Junior. Dieser spielte an seinen brasilianischen Landsmann zurück, der aus kurzer Distanz verwertete. Die Mannschaft von Chelsea-Interimscoach Frank Lampard hatte daraufhin keine Antwort mehr parat. Im Gegenteil: Rodrygo legte in der 80. Minute noch einen Treffer nach.

Zwei verschossene Elfmeter in Neapel

Im Estadio Diego Armando Maradona waren die Neapolitaner bemüht, das 0:1 aus dem Hinspiel schnell zu egalisieren - was aber misslang. Die hochkarätigeren Chancen verzeichneten die Mailänder: Nach einem Foul von Mario Rui an Milan-Star Rafael Leao gab es Elfmeter für die Gäste (22.). Allerdings scheiterte Giroud am gut reagierenden SSC-Keeper Alex Meret.

Doch die Partie verlief weiter zuungunsten der Gastgeber. Zunächst mussten Matteo Politano und Rui verletzt ausgetauscht werden (34.), danach erhielt die Elf von SSC-Coach Luciano Spalletti bei einem Leao-Foul im Strafraum am eingewechselten Hirving Lozano keinen Elfmeter (36.). Schließlich stand Leao erneut im Mittelpunkt, als er bei einem Tempo-Gegenstoß drei Neapel-Spieler überlief und mustergültig auf Giroud passte, der diesmal ohne Probleme einnetzte.

Auch im zweiten Abschnitt blieb Napoli lange glücklos bei seinen Offensivbemühungen, Stürmerstar Osimhen konnte sich nur selten in Szene bringen. Hoffnung keimte in der 82. Minute auf, als es nach einem unglücklichen Handspiel von Elfmeter für die Spalletti-Truppe gab, doch auch Khvicha Kvaratskhelia scheiterte vom Punkt an AC-Torhüter Mike Maignan. Erst in der 93. Minute gelang Osimhen per Kopf der Ausgleich, zu wenig für eine Verlängerung. Milan steht damit zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder im CL-Halbfinale.