Microsoft machte den Auftakt der "großen Drei", Sony und Nintendo folgen noch und werden es schwer haben: Die Väter der Xbox verzichteten in ihrer Pressekonferenz auf Verkaufszahlen und langweilige Grafiken, sondern setzten einzig und allein auf Spiele - mit großem Erfolg. Das Line-up für 2009 kann sich durchaus sehen lassen, kündigte Microsoft doch Hits wie "Left 4 Dead 2", "Splinter Cell", "Forza 3" und einen neuen Titel der "Halo"-Serie an.

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Das eigentliche Highlight war jedoch eine potentielle Revolution, die auf den schlichten Codenamen "Natal" hört: Eine 3-D-Kamera, die dem Spieler erlauben soll, Spiele ohne Eingabegerät zu bedienen. Microsoft ließ sich nicht lumpen und zeigte sofort einige Live-Demos, in denen das System Bewegungen und selbst Gesichter einwandfrei erkennen konnte. Peter Molyneux, Chef des Entwicklerstudios "Lionhead", ging sogar einen Schritt weiter: Seine Spiel-Idee "Milo" ist das erste interaktive und emotionale Game-Projekt der Geschichte. Bei "Milo" handelt es sich um einen kleinen Jungen, der Fragen beantworten, Gesichter erkennen und sogar Zeichnungen richtig deuten kann - alles ohne Controller.
"Minority Report" lässt grüßen. Auch die gewöhnlichen Menüs der Xbox 360 lassen sich problemlos mit "Natal" bedienen, was an die futuristischen Szenen des Spielberg-Klassikers "Minority Report" erinnert. Spielberg selbst war übrigens so angetan, dass er gleich selbst auf der E3 erschien, um das Projekt in den höchsten Tönen zu loben.

Nintendo unter Druck? Bei aller neu gefundenen Innovations-Freude bei Microsoft bleibt doch klar: "Natal" ist ein deutlicher Angriff auf Nintendos Wii, um "Gelegenheits-Spieler" abzuwerden. Allerdings: Bis zum Release des interaktiven Systems werden wohl noch rund 18 Monate vergehen, dafür soll "Natal" mit allen bestehenden Xbox360-Versionen funktionieren. Für klassische "Hardcore-Gamer" dürfte Sonys Pressekonferenz jedoch mehr Interessantes bieten, wir halten Sie auf dem Laufenden.