Es ist die alte Geschichte vom Traum, der sich etappenweise zum Albtraum wandelt, die Günther Nussbaumer schon Hunderte Male erlebt hat. Der Bausachverständige ist der TV-Held dieser Geschichten, auch wenn sich von ihm nicht immer alles zum Guten wenden lässt. „Wir fragen uns immer, wie man mit dem Gewissen leben kann“, wundert sich Sabrina Muhrer im heute gezeigten Fall (Puls 4, 20.15 Uhr) über die Nachlässigkeit, die sie bei den Vertragspartnern erlebt. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sich die Steirerin 2022 ein Ziegelmassivhaus im Premstätten bei Graz gekauft, 350.000 Euro standen am Preiszettel des neuen Zuhauses, das zum Leidwesen der Besitzer zahlreiche Mängel aufweist. Zur fehlenden Abdichtung und einem lebensgefährlich verbauten Elektroschrank kommt das Wasserproblem: Dieses fließt bei Starkregen nicht über das Dach, sondern im Haus ab. „Ich verstehe nicht, wie solche Firmen überleben können“, ist Philipp Muhrerratlos.

Der zweite Fall führt nach Neumarkt am Wallersee, wo Familie Dimmy 2017 ein Mehrfamilienhaus (Jahrgang 1961) erworben hatte. Als im Rahmen einer umfassenden Sanierung der Keller abgedichtet werden sollte, tauchten Leckagen am Kanalrohr auf. Das Problem: Der defekte Kanal liegt nicht auf ihrem Grundstück, ein Rechtsstreit mit der Gemeinde droht.

Seit Oktober läuft„Pfusch am Bau“ nicht mehr auf ATV, wo die Reihe die ersten 18 Staffeln zugebracht hat, sondern beim Schwestersender Puls 4, das den „Pfusch“ dienstags zur besten Sendezeit zeigt. Hinter dem Wechsel steht Thomas Gruber, der als Programmgeschäftsführer jahrelang die Erfolgsformate von ATV geprägt hatte. Seit Jahresbeginn arbeitet er für Puls 4 als Senderchef, wo er dem formschwachen Sender mehr Profil verschaffen soll. Mit dem Ergebnis ist man zufrieden: „Der neue Sendeplatz wird vom Publikum sehr gut angenommen“, heißt es von der Sendergruppe auf Anfrage. Ziel sei es gewesen, dem Puls-Publikum mehr Serviceformate anbieten zu können. Aus Quotensicht blieb das Format stabil: 6,9 Prozent Marktanteil in der für den Privatsender zentralen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen erreichte „Pfusch am Bau“ zuletzt, bei ATV waren es unwesentlich mehr: 7,2 Prozent. Ebenso wichtig wie die lineare Verbreitung ist der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe mittlerweile das im Frühjahr gestartete, kostenfreie Streamingprojekt Joyn: Auch dort ist der „Pfusch“ abrufbar.

Ebenfalls zu Puls 4 gewechselt ist das Serviceformat „Mein Recht“ (21.20 Uhr), in dem sich Anwalt Christian Horwath unterschiedlichsten Problemen von Bürgerinnen und Bürgern annimmt. Heute führen ihn zwei Fälle in die Steiermark: Zunächst unterstützt der Horwath eine Familie, die sich von ihrem Vermieter hintergangen fühlt. Danach berät er den Familienvater Michael Kittler aus Thal bei Graz, der sich gegen eine Rückforderung der Familienbeihilfe in der Höhe von 6800 Euro vom Finanzamt wehrt, weil sein Sohn über die Zuverdienstgrenze hinaus verdient haben soll.