Ein ist schon ein ganz besonderes Bravourstück dieses selten aufgeführte Konzert für zwei Klaviere von Bohuslav Martinů, in dem sich swingende Nonchalance mit schmerzlichen Tönen verbindet. Jetzt erklang es im Congress Center Villach mit dem Pianistenduo Sivan Silver und Gil Garburg, die in Kärnten schon öfters zu hören waren. Das rasante Werk, bei dem die Virtuosität im Vordergrund steht, wurde von dem Paar spritzig, mitreißend und jazzig unter souveräner Überwindung aller diffizilster technischer Hürden, in perfekter Symbiose, mit ständigen Blickkontakten gespielt. Als Zugabe für den Jubel: Der Walzer op. 39 von Johannes Brahms. Die Bohuslav Martinů Philharmonie unter Florian Krumpöck steuerte ebenfalls jazzige Rhythmen und viel tschechisches Kolorit bei. Zuvor war Martinůs „Mahnmal für Lidice“ als tief trauerndes, Klagelied zu erleben, über ein tschechisches Dorf, das während des 2. Weltkrieges von deutschen Soldaten komplett ausgelöscht wurde.

Über zart gedämpften Streicherharmonien erklang dann im Englischhorn sehnsuchtsvoll die unvergleichlich schöne und melancholische Weise. Sie ertönte wie aus einer „Neuen Welt“. Aber nicht nur beim Largo der beliebten 9. Symphonie von Antonín Dvořák zeigten die Musiker, abgesehen von kleineren Unsauberkeiten, insbesonders beim Horn, qualitätsvolles Musizieren. Bis hin zur abschließenden Apotheose des Finalsatzes mit seinem markanten Thema wurde musikantisch, vital und mit der Weite des Gefühls musiziert! Zugabe: Dvořák, Slawischer Tanz Nr. 15.

Wieder Jubel!