Es wird gezeugt und getötet, geliebt und verraten in dem Stück, das mit Mord beginnt und im Mord endet. Die Sätze von Tennessee Williams sind knapp und hart wie die Handlung. Im Wiener Burgtheater aber wird sinniert und gegrübelt. Schlaff und unverbunden stehen Pappfiguren im Raum und sprechen ihren Part ins Auditorium, als wären sie nicht Teil der unerbittlichen Logik einer Tragödie. Fast drei Stunden lang verweigert Martin Kušej das Drama, das er selbst für seine letzte Inszenierung als Direktor des Hauses ausgewählt hat.