Nachdem im vergangenen Oktober der langjährige Gastwirt Wolfgang Supantschitsch verstorben war, war es um die Zukunft des bekannten Gasthauses Tamischwirt in Greuth bei Völkermarkt für kurze Zeit ungewiss. Mit Leidenschaft leitete er mehr als 60 Jahre das Gasthaus, das seinen Namen bereits zu Zeiten seines Vorgängers erhalten hat, weil es immer "tamisch" zugegangen ist und die Gäste sich oft selbst bedienen konnten.

Nun wird der Familienbetrieb, der neben dem Gasthaus und der Tankstelle an der Packer Bundesstraße auch eine Trafik und Pension umfasst, von Anna-Carina Supantschitsch (27), der Enkelin von Wolfgang Supantschitsch, übernommen.

"Dass ich den Betrieb einmal übernehme, war mir immer schon klar – ich dachte nur, ich hätte noch ein bisschen mehr Zeit, um Praxiserfahrung zu sammeln", sagt Anna-Carina Supantschitsch, die gerade an der Universität Klagenfurt das Studium für Erziehungs- und Bildungswissenschaften absolviert.

Anna-Carina Supantschitsch: die junge Inhaberin des Tamischwirtes
Anna-Carina Supantschitsch: die junge Inhaberin des Tamischwirtes © Stefan Grauf-Sixt


Der Betrieb war seit dem Tod des Großvaters zwar geöffnet, ab April startet Supantschitsch im Gasthof aber mit einem neuen Konzept. "Ich möchte noch nicht zu viel verraten", sagt die 27-jährige Völkermarkterin und fährt fort: "So viel sei aber gesagt, wir werden in der Küche verstärkt auf Regionalität und Saisonalität setzen und sind dafür schon mit vielen umliegenden Lebensmittelerzeugern im Gespräch. Die traditionelle Küche und die hohe Qualität wird wie gehabt weiterhin bestehen." Gemüse und Kräuter werden im Garten der Familie Supantschitsch selbst angebaut. Auch Themenabende mit kulinarischen Schwerpunkten plant die neue Inhaberin für die Sommermonate, die seit heuer auch Teil der Initiative "Völkermarkter Kulinarikwirte" ist. Der Tamischwirt bietet Platz für 150 Gäste und auf der Terrasse können weitere 30 Personen Platz nehmen.

Unterstützung durch die Familie

Der Familienbetrieb wurde von Anna-Carina Supantschitschs Urgroßmutter nach den Kriegsjahren aufgebaut und 1957 vom 18-jährigen Wolfgang übernommen, der diesen, mit seiner Ehefrau Erika an seiner Seite, bis vor Kurzem führte und stetig erweiterte. Derzeit sind im Betrieb sieben Mitarbeiter beschäftigt. "Für das Service zeichnet meine Mama Andrea verantwortlich und auch meine Oma Erika hilft mit, wo sie kann. Ich selbst stehe in der Küche und leite zusätzlich die Tankstelle inklusive Trafik", sagt Supantschitsch.

Wie sie das alles neben ihrem Studium unter einen Hut bringt?
"Es ist wirklich viel zu tun und eine große Herausforderung. Aber meine Familie und unsere Mitarbeiter sind mir wirklich eine große Stütze und geben mir sehr viel Rückhalt. Abgesehen von meiner Familie kenne ich einige Mitarbeiter schon seit ich klein bin – deshalb sind sie wie Familie für mich", erzählt Supantschitsch stolz von ihrem Team.

Kulinarische Themenabende

Neben der erweiterten Speisekarte wird es auch noch Änderungen bei den Öffnungszeiten geben. Das Gasthaus in Greuth 14 wird ab April immer von Donnerstag bis Sonntag geöffnet haben. An diesen Tagen wird jetzt auch ganztägig warme Küche von 11 bis 20 Uhr angeboten. Nach telefonischer Absprache und Vorbestellung (04232/ 2977 oder 0664/58 17 807) ist eine Öffnung auch außerhalb der angegebenen Zeiten möglich.