Wo wird sich Wasserstoff als erstes durchsetzen? Wolfgang Werth, der Studiengangsleiter von Systems Engineering, Systems Design, gibt eine Einschätzung ab: „Auch wenn wir aktuell einen Wasserstoffbus in Villach im Betrieb sehen, glaube ich persönlich, dass die Technologie zunächst im stationären Bereich ihr volles Potenzial entfalten kann.“ Also als Energiespeicher für Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energiequellen erzeugt wurde und mittels Brennstoffzelle in elektrischen Strom umgewandelt wird.

Wasserstoff ist an der FH Kärnten kein neues Thema: Kurse und Laborübungen vermitteln die Grundlagen der Wasserstofftechnologie, ein Forschungsprojekt in der Pandemie widmete sich einer Bestandsaufnahme von regionalen Wasserstoff-Unternehmungen in Slowenien und Österreich. „Was noch fehlt, ist eine entsprechende Fortbildung im Wasserstoff-Bereich. Viele Unternehmen sind am Wissensaufbau interessiert, aber bisher spielt Wasserstoff in den Lehrplänen kaum eine Rolle“, sagt Werth. Deshalb ruft die FH Kärnten das Projekt „H2 Green Future“ ins Leben - einerseits, um adäquate Ausbildungsangebote zu schaffen, andererseits, um Antworten auf offene Fragen zur Wasserstofftechnologie zu finden. Behandelt werden dabei vor allem rechtliche Aspekte und Sicherheitsthemen, für die noch kaum Leitlinien bestehen.

Werth denkt diesbezüglich an kleine Gemeinden und Kommunen, die in der Energieversorgung mit Wasserstoff autark werden wollen. „Wenn etwa gemeinschaftlich erzeugte Sonnenenergie in Form von Wasserstoff gespeichert werden soll, gilt es, rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten. Welche das sind und wie sie ausgelegt werden, erkunden wir im Projekt.“

Experimente mit Wasserstoff sind ebenfalls angedacht, um die Studierenden der FH mit der Technologie vertraut zu machen. Die bestehende Infrastruktur am Campus Villach soll dafür erweitert werden. Werth denkt an eine Mini-Anlage zur Wasserstoffproduktion. Zudem wird eine Datenbank für Wasserstofftechnologien eingerichtet, von der auch die lokale Wirtschaft profitieren soll.

Wolfgang Werth
Wolfgang Werth © KK

Diese Seite erscheint in Kooperation mit der Kärntner Hochschulkonferenz. Die redaktionelle Verantwortung liegt ausschließlich bei der „Kleinen Zeitung“.

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