Nach mehreren Einvernahmen durch die Ermittler des Kriminalreferats des Stadtpolizeikommandos werden die beiden Dorotheum-Einbrecher am Dienstag in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Bei den Männern handelt es sich um zwei rumänische Staatsbürger im Alter von 41 und 48 Jahren. Bisher seien sie in Österreich noch nicht polizeilich angefallen, heißt es im Landespolizeikommando. Das Duo zeigte sich in den bisherigen Vernehmungen großteils geständig.

Die beiden Männer waren am Montag gegen 3.30 Uhr mit einem Pkw im Rückwärtsgang in die Auslage des Auktionshauses am Jakominiplatz gefahren. Aus der zerbrochenen Auslage sammelten sie blitzartig Schmuck ein und gaben wieder Gas. Da waren ihnen schon Streifen auf der Spur, voran Beamte der Polizeiinspektion Schmiedgasse, die das Fluchtfahrzeug erspähten.

Verfolgungsjagd

Die Verfolgung führte über Reitschulgasse, Dietrichsteinplatz und Münzgrabenstraße. Im Kreuzungsbereich Münzgrabenstraße/Fröhlichgasse versuchten Polizisten der Inspektion Jakomini die Täter durch ihr quer gestelltes Polizeifahrzeug anzuhalten – vorerst vergeblich. Ein verstärktes Einsatzfahrzeug der „Schnellen Interventionsgruppe“ konnte sich dann im Abschnitt zwischen Sandgasse und BP-Tankstelle vor das Täterfahrzeug drängen und es stoppen. Polizisten der Interventionsgruppe holten mit gezogener Waffe die zwei Tatverdächtigen aus dem Auto und nahmen sie fest.

Im Auto stellte die Polizei zwei Sporttaschen voll mit hochpreisigem Schmuck sicher. Eine erste Zuordnung ergab, dass die Beute ausschließlich vom Einbruch ins Dorotheum stammt. Bisher konnte man den beiden Festgenommenen keine weiteren Tatorte zuordnen. Aufgrund der Tatausführung sei aber davon auszugehen, dass es sich um Profis handelt – die wohl nicht zum ersten Mal auf diese Weise zugeschlagen haben.

Ins Dorotheum am Grazer Jakominiplatz war eingebrochen worden
Ins Dorotheum am Grazer Jakominiplatz war eingebrochen worden © KLZ / Nina Müller

„Gott sei Dank niemand verletzt“

Am Dorotheum-Hauptsitz war man in erster Linie erleichtert, dass „Gott sei Dank niemand dort gewesen und verletzt“ worden ist. Nachsatz: „Es ist unglaublich.“ Details über das Schadenausmaß oder die -höhe nannte man nicht. Es sei nicht zu erwarten, dass Schmuck, Bilder etc. von Kunden beschädigt worden seien. Denn diese Wertgegenstände würden in der Regel nicht in die (Nacht-)Auslage gestellt. Mittlerweile hat das Dorotheum in Graz wieder geöffnet.

In der Steiermark, Ober- und Niederösterreich hatte 2015 und 2016 die „Rammbock-Bande“ für Schlagzeilen gesorgt. Nach ihrem siebten Coup sind die Täter verhaftet worden.