Sturm-Geschäftsführer Andreas Schicker hat im Podcast "Der Audiobeweis" offen über die Kaderplanung für nächste Saison gesprochen. Er bestätigte etwa, dass die Verträge von Bekim Balaj und Kevin Friesenbichler nicht verlängert werden (die Kleine Zeitung berichtete bereits). David Nemeth könnte über die Saison hinaus in Graz bleiben.

… über die bisherige Saison und über den möglichen Schlüssel zum Erfolg: „Wir arbeiten im Kollektiv sehr, sehr gut gegen den Ball. Wenn man sieht, wie auch die beiden Stürmer gegen den Ball anlaufen und versuchen, die Verteidiger des Gegners früh zu stören, ist es natürlich schon ein Schlüssel. Das Zweite war sicher, dass wir nach der letzten Saison schon erkannt haben, dass wir reagieren müssen, und gute und erfahrene Spieler dazubekommen haben. Das funktioniert wirklich sehr gut.“

… angesprochen auf die Chancen von Sturm in den restlichen Spielen der Meistergruppe und über eine mögliche Endplatzierung: „Ich denke, dass wir eine sehr, sehr gute Ausgangsposition für die letzten vier Runden haben. (…) Wir stehen auf Platz 3, müssen natürlich auch ein bisschen nach hinten schauen. Der LASK ist nur einen Punkt zurück, der WAC noch dabei, auch Wattens spielt eine gute Meistergruppe. Wir werden einfach schauen, dass wir gegen Salzburg eine gute Partie liefern. Es hat noch keine Mannschaft in der Red-Bull-Zeit gegeben, die Red Bull Salzburg dreimal in einer Saison geschlagen hat. Das ist unser Ziel. Und dann ist alles möglich. Wenn es am Ende Platz 3 wird und Red Bull Salzburg Cupsieger wird, dann sind wir auch sehr zufrieden.“

… angesprochen auf die Vertragsgespräche vor der Meisterrunde mit Friesenbichler, Balaj, Schützenauer und Mwepu: „Es ist so, dass wir mit Bekim Balaj und Kevin Friesenbichler die Verträge nicht verlängern werden. Bei Schützenauer ist die Zukunft noch offen. Bei Francisco Mwepu ist es so, dass wir die Option mit dem afrikanischen Klub ein bisschen nach hinten geschoben haben und noch ein bisschen Zeit zum Entscheiden haben. Aber die Entwicklung von Mwepu ist sehr, sehr gut.“

… über die Kaderplanung für die nächste Saison: „Für mich hat oberste Priorität, dass wir mit David Nemeth Klarheit schaffen. Wir wollen ihn ein weiteres Jahr leihen. Die Gespräche mit Mainz sind gut und ich bin davon überzeugt, dass es für den David auch das Beste ist, wenn er noch ein Jahr bei uns ist. 30 Spiele in der österreichischen Liga bringen mehr als fünf Spiele in der deutschen Bundesliga. (…) Was uns fehlt, sind die einfachen Stürmertore. Da haben wir die Augen offen, damit wir einen Stürmer, mit Qualitäten in der Box, suchen. Wir sind in der Struktur des Kaders aber schon sehr weit. In der Abwehr sind wir überall gut doppelt besetzt, wir haben in der Raute sehr viele Optionen und vorne muss man abwarten. Meine Einschätzung ist die, dass der Transfermarkt heuer schon später in Schwung kommt. Ich denke, dass es Richtung August passieren wird. Da ist es dann schade, wenn man noch gute Spieler bekommen könnte, wenn man total zu ist. Da werden wir uns die eine oder andere Option offenhalten.“

… über mögliche Abgänge: „Wir haben es bei fast allen Spielern selber in der Hand. Wenn was kommt, wo man nicht Nein sagen kann, dann sind wir gesprächsbereit. Fakt ist, dass bis heute keine offizielle Anfrage für keinen Spieler da ist.“

… auf die Frage, ob Trainer Ilzer jemanden haben möchte: „Derzeit nicht. Salzburg ist zu und es ist gut so.“

… angesprochen auf die hohen Ablösesummen für Trainer: „Es ist richtig hoch, aber ich denke, dass die Trainerposition schon eine ganz entscheidende ist. Wenn man beim Trainer spart, im Verhältnis zu den Spielern, ist es oft so, dass es nicht lange geht. Dann kommt wieder ein neuer Trainer, der will wieder drei, vier Spieler dazuhaben und dann ist es im Endeffekt vielleicht sogar teurer, als wenn man einmal den Wunschtrainer holen kann und an die Schmerzgrenze geht.“

… über Trainer Christian Ilzer, seine Stärken und sein Verhalten am Spieltag: „Ich gehe stark davon aus, dass Christian Ilzer in der neuen Saison unser Trainer ist. Ich hoffe, dass da nichts kommen wird. Er ist ein Trainer, der extrem strukturiert ist und seine Co-Trainer perfekt einteilt. Auch wenn einmal schwierige Phasen da waren, ist er nie von seinem Weg abgewichen, von seiner Idee und seinen Prinzipien. Da ist er sehr gut und sehr klar. Man versucht, ans Limit zu gehen. Und in Österreich ist sowieso egal, wenn du als Trainer eine Gelbe Karte bekommst. Es gibt ja keine Sperren. Man kann es ausloten und das tut der Chris.“

… über die Chancen auf einen Titel in Österreich: „Ich sehe die Möglichkeit im Cup viel, viel größer. Meister – mit der Punkteteilung ist es dann vielleicht einmal möglich. Trotzdem ist Salzburg von den Möglichkeiten was ganz anderes. Da musst du wirklich eine herausragende Saison spielen und es muss alles zusammenpassen. Es ist schwierig, aber nicht unmöglich.“

… angesprochen auf Günter Kreissl: „Ohne Günter Kreissl würde ich heute nicht hier sitzen. Dafür bin ich auch sehr, sehr dankbar und ich bin nach wie vor oft mit ihm im Austausch. Damals in Wr. Neustadt, 2015, nach meinem Unfall, hat er mich angerufen. Das werde ich ihm nie vergessen. Da war ich schon weit weg vom Profifußball. Er hat mir ermöglicht – nach meinem Unfall –, wieder Fußball zu spielen, was mein Traum war. Das werde ich ihm nie vergessen. Und auch in weiterer Folge, wie er mich beim Thema Sportdirektor hat sein, mitleben lassen. Das war überragend. Diese Lehren waren sehr, sehr wichtig. Er hat mich dann auch zu Sturm Graz geholt. Man hat dann natürlich seine eigenen Ideen, aber er war dann sicher ein ganz wichtiger Mensch in meiner Karriere. Ich würde nicht hier sitzen, wenn es den Günter nicht gegeben hätte.“

… über seine Zeit in Graz und über seine Zukunft: „Mir hat es am Anfang einmal richtig reingeregnet. Von zehn Spielen haben wir neun verloren. Da habe ich mir gedacht: Puh, das wird zach. Aber hinterher war es dann ganz wichtig. Denn man macht nur eine ganz große Veränderung, wenn es einmal richtig danebengeht. Und es war gut so. Man hat dann einen richtigen Cut gemacht und vieles verändert. Das war wichtig für den Verein. Was meine Person angeht, ist es so, dass ich einen unbefristeten Vertrag habe, wo aber bis nächstes Jahr von beiden Seiten ein Kündigungsverzicht da ist. Ich bin einmal definitiv bis nächstes Jahr im Sommer gebunden. Ich fühl mich sehr wohl in Graz und bin auch dankbar, dass der Verein den Mut hatte, mir in dieser Position die Chance zu geben. Dann muss man schauen. Ich denke, dass ich schon gut beraten bin, wenn ich einmal länger in Graz bleibe. Ich bin ja auch ein Steirer. Der Verein taugt mir irrsinnig. Ich freue mich schon, wenn die Hütte in Graz einmal richtig voll ist und die Post abgeht. Darauf freu ich mich sehr.“