Der Wiener Opernball ist in jeglicher Hinsicht eine Veranstaltung der Superlative. Dies gilt ganz besonders für die Kosten vor und während des Balls. Die Gäste müssen nämlich ganz schön tief in ihre Geldtaschen greifen, um dabei sein zu können – und dabei sprechen wir noch nicht einmal von den Logentickets.

Eine reguläre Eintrittskarte für den 66. Wiener Opernball kostet satte 385 Euro. Im Preis inkludiert ist eine 35-Euro-Spende für die Initiative „Österreich hilft Österreich“. Bei diesem regulären Ticket ist weder ein Sitzplatz noch ein fixer Stehplatz während der Eröffnung dabei. Dieser kann extra erworben werden:

  • Stehplatz Parterre (erhöht), Balkon oder Galerie 65 Euro
  • Sitzplatz Balkon oder Galerie 5. oder 6. Reihe 75 Euro
  • Sitzplatz Balkon oder Galerie 3. oder 4. Reihe 85 Euro
  • Sitzplatz Galerie 1. oder 2. Reihe 105 Euro
  • Sitzplatz Balkon 1. oder 2. Reihe 135 Euro

Möchte man zwischendurch seine müden Tanzbeine ausruhen beziehungsweise einen Happen bei Tisch zu sich nehmen, kann man sich einen Tischplatz sichern. Dieser kostet generell 220 Euro, außer auf der Galerie im 6. Stock neben der Disco. Dort halbiert sich der Preis auf 110 Euro.

In ganz andere Sphären taucht man ein, wenn man sich für eine Loge interessiert. Die „billigste“ Variante ist ein Bühnenlogentisch im 2. Rang (8 bis 10 Personen) beziehungsweise eine einfache Bühnenloge für rund 6 Personen – beides gibt es für 14.000 Euro. Die Premium-Variante davon gibt es für jeweils 18.000 Euro. Will man mehr Platz, ist die Luxus-Loge um 24.500 Euro für 10 bis 12 Personen die richtige Wahl. Wohl aber nicht für die durchschnittliche Österreicherin beziehungsweise den durchschnittlichen Österreich. Die Arbeiterkammer rechnete vergangenes Jahr nämlich aus, dass man mit einem Medianeinkommen von 96,60 Euro pro Tag 244 Tage arbeiten müsste, um sich diese leisten zu können.

Gaumenfreuden auf höchstem (Preis-)Niveau

Das Geld muss nicht nur vor dem Opernball locker sitzen, sondern auch währenddessen. Ansonsten würde man bei den Gastro-Preisen den Abend wohl hungrig und durstig verbringen: Das beliebte Opernball-Würstel, wohl der Snack-Klassiker schlechthin zwischen den Tanzeinlagen, kann für deftige 16 Euro verspeist werden. Ebenso teuer ist eine Gulaschsuppe.

Auch an der Bar wird es nicht wirklich billiger. Für ein kleines Bier (0,33 Liter) beziehungsweise einen Weißen Spritzer zahlt man 14,50 Euro. Bei Wein pur (ein Achterl) wird es mit 16 Euro noch etwas teurer und für ein dem Anlass entsprechendes „Prosit“ gibt man entweder 21 Euro für ein Glas Sekt oder 39 Euro für ein Glas Champagner aus. Die Gäste können natürlich auch alkoholfrei durch die Nacht feiern: Mit einer Dose Red Bull um 15 Euro, einer Coca-Cola (0,33 Liter) um 12,50 Euro oder einem Mineralwasser um 9,90 Euro.

Auch bei den Gastro-Preisen ist eine 10-prozentige Abgabge für die Initiative „Österreich hilft Österreich“ inkludiert.

Tausende Gäste und Millionen Zuseher

Nicht nur die Preise des Wiener Opernballs sind verblüffend. Auch die Zahlen und Fakten rund um die pompöse Tanzveranstaltung haben es in sich.

In der Staatsoper: 5150 Gäste werden Donnerstagabend erwartet. Um 22 Uhr wird der Ball eröffnet, unter anderem von 160 Debütantenpaaren und 150 Musikerinnen und Musikern. Am nächsten Tag sind dann 7000 Kinder für die »Zauberflöte für Kinder« (in der Balldekoration) in der Staatsoper. Insgesamt werden 171 Blumenarrangements und 480 Blumengestecke angebracht.

Speis und Trank: Rund 52.600 Gläser, 9200 Besteckteile, und 1000 Sektkühler werden über den Abend und die Nacht verteilt benötigt. Dafür sind 320 Person als Bewirtungspersonal im Einsatz.

Zuseher: An die 2,5 Millionen Menschen werden den Opernball vor den Bildschirmen verfolgen.

Aufbau, Umbau, Abbau: 350 Facharbeiter und 150 Hilfskräfte arbeiten während der Umbauphase, und 80 Tiefladertransporte werden für das Tanzparkett, die Bühnenlogen und Verkleidungselemente benötigt. 30 Stunden dauert der Umbau des Opernhauses zum Ballsaal, der Rückbau gelingt in 21 Stunden. Das Auftragsvolumen beträgt rund 1,5 Millionen Euro für 50 Firmen.