Gut 154 Millionen Euro hat die Pankl-Gruppe mit Hauptsitz in Kapfenberg in den vergangenen fünf Jahren investiert – davon 121 Millionen in Österreich. 2017 ist das um 42 Millionen Euro errichtete „High Performance Antriebswerk“ in Kapfenberg in Betrieb gegangen. Im vergangenen Oktober erfolgte der Spatenstich für ein neues Aerospace-Werk, in das gut 30 Millionen Euro fließen sollen. Zu Jahresbeginn ging überdies die Übernahme der weststeirischen Krenhof AG, Spezialist für Gesenkschmiedeteile, über die Bühne. Dieses rasante Wachstum des Auto-, Rennsport- und Luftfahrtausrüsters wurde von der Coronakrise zwar vorübergehend gebremst, auch Pankl musste Kurzarbeit anmelden, „die Erholung hat aber schneller eingesetzt, als wir das noch zu Jahresbeginn erwartet hatten“, so Pankl-Vorstandschef Wolfgang Plasser. Die Auftragslage sei sehr gut, der Ausblick ebenfalls, „bei Pankl sind wir mit diesem Jahr sehr zufrieden“, so Plasser. Durch die Kurzarbeit konnte man zudem den Personalstand, der davor im Schnitt um gut 100 Beschäftigte pro Jahr zugenommen hatte, halten, „wir haben auch in der Coronazeit bewiesen, dass die Arbeitsplätze bei uns sicher sind“.

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Die gesamte Pankl-Gruppe (zu der auch die deutsche SHW AG, der US-Kolbenspezialist CP-Carillo sowie eben die Krenhof AG gehören) zählt derzeit gut 3500 Mitarbeiter an 19 Standorten in zehn Ländern, davon in der Steiermark allein 1388 Mitarbeiter direkt (sowie zusätzlich 34 Leasingkräfte), darunter 250 bei Krenhof in Köflach. Heuer sollen unterm Strich 50 bis 60 neue Mitarbeiter an den steirischen Standorten hinzukommen. Wie schwierig die Suche nach Spezialisten, etwa in den Bereichen Automatisierung, Entwicklung, Konstruktion, Mechatronik oder Beschichtungs- und Werkstofftechnik ist, zeigt sich auch bei Pankl. „Wir haben derzeit sehr viele offene Stellen ausgeschrieben, kurzfristig kann man ohnehin nur schauen, was der Arbeitsmarkt hergibt“, so Plasser.

Bauplanungen für eine eigene „Pankl Academy“ gestartet

Eine Schlüsselrolle nehme aber seit jeher die Lehrlingsausbildung ein. Ab heute, wenn die neuen Lehrlinge bei Pankl ihre Ausbildung beginnen, liege die Lehrlingszahl bei 105, bei Krenhof sind es 16. „Wir haben unsere Lehrlingszahlen in den vergangenen vier Jahren verdoppelt und wir werden das auch weiter forcieren.“ Konkret habe man gerade mit den Bauplanungen für eine eigene „Pankl Academy“ gestartet, die ebenfalls im Kapfenberger High-Tech-Park entstehen wird.

Wolfgang Plasser
Wolfgang Plasser © (c) PASHKOVSKAYA

Die Einreichung für das Projekt erfolge noch heuer, der Baubeginn soll Mitte nächsten Jahres erfolgen. Es sei mit Investitionen von rund fünf Millionen Euro zu rechnen. Damit gehe dann auch eine weitere schrittweise Aufstockung der Lehrlingszahlen auf 140 bis 150 einher. „Die selbst ausgebildeten Lehrlinge sind einfach besser und schneller in den normalen Prozess integrierbar als noch so gute externe Facharbeiter, die man ohnehin nur sehr schwer bekommt.“

Man habe jungen Menschen viel zu bieten, unterstreicht Plasser, „neben einer sehr guten fundierten Ausbildung bieten sich auch viele Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre, wir haben wirklich viele ehemalige Lehrlinge, die bis in höchste Managementpositionen vorstoßen“. Hinzu komme die globale Präsenz der Unternehmensgruppe, „für alle, die auch einmal ins Ausland gehen wollen, was jederzeit möglich ist“.

Als ganz besonderes Argument für das „attraktive Umfeld“ führt Plasser zudem ins Treffen, „dass man sich fast jedes Wochenende im Fernsehen anschauen kann, wo unsere Bauteile in den verschiedenen Motorsportrennklassen dazu beitragen, dass jemand gewinnt, das ist eine ganz besondere Faszination für unsere Mitarbeiter“. Pankl Racing Systems beliefert u. a. jeden Formel-1-Rennstall mit Hightechkomponenten wie etwa Pleuel oder Kolben.