Bei sommerlichen Verhältnissen entwickelte sich das Steirer-Duell zwischen Hartberg und Sturm zu einer wahren Hitzeschlacht – mit dem besseren Ende für die Grazer. Beim 3:1-Sieg in der Oststeiermark zeigten sich die Gäste abgebrühter und effizienter als die Heimmannschaft, was für TSV-Kapitän Jürgen Heil aber nicht der Hauptgrund der Hartberger Niederlage war. „Am meisten tut mir weh, dass Sturm es einfach mehr wollte. Bei uns spürt man über die letzten Wochen einfach nicht mehr diesen Biss.“

So eben auch im Duell mit den Konkurrenten aus der Landeshauptstadt, meint Heil. „Wenn manche Spieler in Gedanken schon ganz woanders sind, dann sollte man sie nicht mehr aufstellen. So wird es nämlich schwierig.“ Vor allem das Zweikampfverhalten seiner Teamkollegen habe den Kapitän verärgert. „Man sieht, wie giftig sie in Zweikämpfe gehen. Und wir lassen es teilweise über uns ergehen, ausgenommen das kurze Aufflackern nach dem 1:2. Das ist einfach zu wenig.“ Für den 27-Jährigen sei es zwar verständlich, dass nach der Qualifikation für die Meistergruppe eine „gewisse Zufriedenheit“ Einzug hält. „Aber ich hoffe, es finden alle wieder den Fokus. Sonst fällt das noch dem einen oder anderen Spieler auf den Kopf.“

Nächster Schritt fehlt

Trainer Markus Schopp sprach nach der Niederlage von einem „verdienten Sieg“ der Grazer. „Sturm ist eine Mannschaft, die uns an Erfahrung um Klassen voraus ist. Wir haben gewusst, dass es wichtig wird, die ersten 15 bis 20 Minuten zu überstehen und die Mannschaft schafft es wieder einmal nicht.“ Danach sei das Spiel der Hartberger „zwar nett und lieb“ gewesen, aber zu wenig torgefährlich. „Das ist dann eben der Unterschied zu uns. Der Gegner hat das über 90 Minuten reifer, abgebrühter und besser gemacht.“

Zu den vergebenen Torchancen sagte der Trainer: „Da fehlt dann die letzte Überzeugung und das begleitet und schon das ganze Jahr. Es fehlt eben dieser nächste Entwicklungsschritt bei einigen.“ Von der durchaus ansprechenden Leistung gegen die Grazer dürfe man sich deshalb nicht täuschen lassen, meint Schopp. „Manche sagen dann, dass der Unterschied gefühlt nicht so groß ist. Das ist falsch. Der Unterschied ist riesig.“ Grundsätzlich „wäre es schön, einen Prozess wie Sturm durchzumachen und eine Mannschaft über längere Zeit aufzubauen. Aber wir haben jede Saison wieder die gleichen Themen, da die Mannschaft nie zusammenbleibt.“