Das Unentschieden gegen Klagenfurt ist aufgearbeitet, der Ärger verflogen. „Unser Anspruch ist einfach gestiegen, unser Anspruch hat sich verändert“, sagt Hartberg-Trainer Markus Schopp. Die großen Teams der Liga zu ärgern, ist nicht mehr ausreichend, sie zu fordern – im Optimalfall zu bezwingen –, ist die neue Vorgabe. Heute (14.30 Uhr, Sky live) soll das gegen Sturm gelingen. Und seit die Hartberger in die Bundesliga aufgestiegen sind, haben die Grazer erst zwei Mal in der Profertil-Arena gewonnen. „Für uns sind Duelle mit Sturm immer besondere Spiele mit einer lässigen Stimmung.“ Dass in der mit 5024 restlos ausverkauften Arena heute vor allem die Sturm-Fans für Stimmung sorgen werden, spielt da keine Rolle. „Das ist unser Stadion, da haben wir den Anspruch, zu gewinnen“, sagt Schopp. „In den meisten Fällen ist es dann auch so, dass wir den großen Mannschaften einen Kampf liefern.“

Das haben die Hartberger auch heute vor. Und Schopp weiß ganz genau, was seine Mannschaft erwartet – und hat ihr das in der „guten Trainingswoche“ auch erklärt. „Wir erwarten einen Gegner, der unglaublich hungrig ist. Dieses Mal müssen es für Sturm drei Punkte sein. Darauf sind wir vorbereitet“, sagt Schopp. Am Ende des Grunddurchgangs bedeutete ein 1:1 im Steirer-Duell die Hartberger Teilnahme an der Meistergruppe. „Sturm spielt eine unglaubliche Saison, kann und will zwei Titel gewinnen – und die Grazer sind heuer besser als Salzburg“, streut Schopp jenem Verein Rosen, bei dem er als Spieler die glorreichen Champions-League-Zeiten unter Trainer Ivica Osim miterlebt hat.

Sturm ist heuer besser – Salzburg hat aber Unterschiedspieler

„In all den Prinzipien, die Salzburg zuletzt ausgezeichnet haben, ist Sturm heuer besser“, sagt Schopp. Dass die Bullen die Tabelle dennoch anführen, liege schlicht und ergreifend daran, dass auf der einen oder anderen Position die Salzburger noch über mehr individuelle Qualität verfügen. Stichwort: Unterschiedspieler. Stichwort: Fernando – der den Salzburgern aber bis Saisonende fehlt. „Sturm weiß ganz genau, worum es für sie geht. Verlieren sollten sie heuer nicht mehr“, sagt Schopp. Und gegen Hartberg und Klagenfurt in der Meistergruppe sechs Punkte machen – das spricht der Hartberg-Trainer aber so nicht aus. Für Sturm-Regisseur Tomi Horvat ist jedoch klar: „Salzburg wird bis Saisonende noch viel gewinnen, also sollten wir das auch, wenn wir Meister werden wollen.“

Der 1:3-Umfaller der Mozartstädter, die zuletzt zehn Meistertitel in Folge einfahren konnten, beim LASK am Freitag lässt die Grazer nämlich vom ersten Meistertitel seit 2011 träumen. Immerhin können die Schwarz-Weißen mit einem Sieg heute mit Salzburg punktemäßig gleichziehen. Und somit hat es die Elf von Trainer Christian Ilzer in der eigenen Hand. Gewinnen die Steirer die ausstehenden sieben Begegnungen in der Meistergruppe, sind sie Meister. Bezwingen sie die Salzburger auswärts mit mindestens zwei Toren Unterschied, können sich David Affengruber und Co sogar noch eine Niederlage erlauben.