Wenn im Hochsommer die Sonne strahlt und die Temperaturen weit über 25 Grad liegen, sehnt man sich nach einer Abkühlung im frischen Seewasser. Die Hotels um die Kärntner Seen sind fast restlos ausgebucht. Im Bezirk Feldkirchen kommen viele Touristen zum Baden an den Ossiacher See, den Maltschacher See oder den Urbansee. Aber wie halten sich die Hotels am See eigentlich im Winter über Wasser?

Eislaufen ade?

Christina Kamp betreibt eine Pension am Maltschacher See, die ganzjährig geöffnet ist. Während man früher vor allem mit Eislaufen warb, muss man nun neue Wege im Rennen um die Wintergäste finden: „Vor 20 Jahren, als meine Eltern den Betrieb leiteten, war der See immer zugefroren und die Besucher konnten eislaufen oder Eisstock schießen. Außerdem waren die Loipen rund um den Maltschacher See gespurt. Das ist jetzt aufgrund der Klimaerwärmung kaum noch möglich“, berichtet Kamp.

Winterlandschaft am Maltschacher See
Winterlandschaft am Maltschacher See © kk/privat

Stattdessen versuche man im „Erlebnishaus Spiess“ das Wandern mit dem neu geschaffenen „Slow Trail“ zu bewerben. Eine kleine Route über drei Kilometer sowie eine größere Runde über 6,5 Kilometer stehen zur Verfügung. „Es sind aber eher Stammgäste, die derzeit im Winter kommen. Über Silvester sind wir immer voll und in den Ferien ist viel los.“

Skiurlaub am See

Auch Geschäftsreisende oder Studierende der FH Feldkirchen würden zu dieser Jahreszeit buchen. Und vereinzelt kommen Skifahrerinnen und Skifahrer: „Es ist deshalb für uns entscheidend, dass die Simonhöhe samt Skischule bestehen bleibt“, sagt Kamps Vater Manfred Spiess: „Früher hatten wir sogar einen Busshuttle ins Skigebiet.“

Die Wintertouristen kommen oft aus dem Osten Europas, zum Beispiel aus Tschechien oder Ungarn: „Es scheint diese Gäste weniger zu stören, 20 Minuten lang zur Skipiste zu fahren …“

Am Ossiacher See können die Gäste im Winter auf der Gerlitzen Skifahren
Am Ossiacher See können die Gäste im Winter auf der Gerlitzen Skifahren © Weichselbraun Helmuth

Diese Beobachtung hat auch Gregor Huber am Ossiacher See gemacht. Er hat im Winter zwar weniger Gäste, aber es kommen einige ausländische Touristen, die auf der Gerlitzen Skifahren wollen.

Sauna als Pluspunkt

Um den Winterbetrieb am See zu stärken, plant Huber in seiner „Pension Neuhof“ in Ossiach den Bau einer Saunalandschaft mit Whirlpool. Ein Konzept, das im „Seehotel Hoffmann“ auf dem gegenüberliegenden Seeufer bereits gut funktioniert. „Wir haben das Winterangebot vor circa vier Jahren aufgebaut. Davor hatten wir nur im Sommer geöffnet“, erzählt Betreiberin Eva Hoffmann.

Die Gäste würden die Seesauna im Winter sehr gerne nutzen. Kombiangebote wie Skifahren auf der Gerlitzen und Baden in der Villacher Therme seien ebenso beliebt. „Ein Skibus bringt die Gäste viermal am Tag kostenlos von unserer Haustüre ins Skigebiet.“

Seehotel Hoffmann am Ossiacher See
Seehotel Hoffmann am Ossiacher See © kk/Privat

Mittlerweile habe sich der Winterurlaub im Seehotel schon so gut etabliert, dass man damit Buchungen für den Sommer akquiriert, wie Hoffmann bemerkt: „Viele interessieren sich dann für das Sommerangebot und kommen wieder. Wir haben uns das aber mit viel Mühe aufgebaut und auf verschiedenen Vertriebskanälen beworben.“

Eva Hoffmann
Eva Hoffmann © Markus Traussnig

Kurzfristige Buchungen im Winter

Nicht alle Unterkünfte haben über den Winter offen, denn für einige Hotels zahlt sich der Betrieb in der kälteren Jahreszeit nicht aus. Am Urbansee gibt es aber einige Pensionen, die im Winter zu buchen sind, denn die Simonhöhe ist schnell zu erreichen.

In der Ferienwohnung „Woody“ der Familie Niederstrasser sei die Buchungslage „in Ordnung“. Während man im Sommer stets ausgebucht ist, kommen die Gäste im Winter eher kurzfristig: „Sie warten ab, ob Schnee kommt, oder nicht“, sagen die Gastgeber. Vor allem Menschen aus Slowenien, Tschechien, Deutschland oder Wien beherbergt man im Winter.