Der deutsche Lichttechnikkonzern Osram billigte am Mittwoch nach eigenen Angaben den Plan der ams AG mit Hauptsitz in Premstätten, ein offizielles Kaufangebot vorzulegen. Man freue sich bekanntzugeben, dass Osram die am 4. Juni 2019 geschlossene Stillhaltevereinbarung nach Erhalt des Angebots von ams am 11. August aufgehoben habe, teilt die ams AG mit. "Dies ermöglicht ams nun, das Übernahmeangebot für Osram zu beginnen."

AMS will die Offerte der Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle überbieten. AMS plant ein 4,3 Milliarden Euro schweres Angebot von 38,50 Euro je Aktie. Bain und Carlyle bieten 35 Euro je Aktie, was einer Unternehmensbewertung von vier Milliarden Euro entspricht.

Kooperationsvereinbarung abgeschlossen

ams und Odram haben nun eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. In einer Aussendung der ams Ag heißt es, dass man überzeugt sei, "dass die Schaffung eines weltweit führenden Anbieters von Sensoriklösungen und Photonik erhebliche Vorteile für Kunden bietet". Zusätzlich würden beide Managementteams die Überzeugung teilen, "dass eine enge Zusammenarbeit der Interessensgruppen von entscheidender Bedeutung ist, um den Zusammenschluss beider Unternehmen nachhaltig erfolgreich gestalten zu können". Das Management von ams sei "zuversichtlich, dass der Zusammenschluss der beiden Unternehmen auf dieser Grundlage eine erhebliche Wertsteigerung ermöglicht".

"Wir freuen uns, dass wir das Übernahmeangebot starten können, um den vielversprechenden Zusammenschluss von ams und Osram zu ermöglichen. Wachstum ist ein zentrales Element unserer Strategie, für das hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein langfristiges Engagement in Deutschland wesentlich sind. Die Expertise und Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von OSRAM sind in allen Bereichen für uns von enormer Bedeutung", betont Alexander Everke, CEO von ams.

Garantien für Standorte und Beschäftigte abgegeben

Die abgeschlossene Kooperationsvereinbarung enthalte auch "Schutzklauseln für die Osram-Mitarbeiter und die Produktionsstätten in Deutschland", wird betont. ams werde unter anderem "bestehende Betriebsvereinbarungen, Tarifverträge und ähnliche Vereinbarungen in Deutschland fortsetzen, darunter das im Juli 2017 mit der IG Metall und den Arbeitnehmervertretern von Osram beschlossene Eckpunktepapier 'Zukunftskonzept Deutschland'". Darüber werde man die deutschen Produktionsstandorte "für einen Zeitraum von mindestens drei Jahren (Standortsicherung) weiterführen und München als Co-Hauptsitz des gemeinsamen Unternehmens neben Premstätten mit einer bedeutenden Präsenz weltweiter Unternehmensfunktionen vorsehen".

Die Osram-Aktie stieg im Nebenwerteindex MDax bis Börsenschluss um 3,1 Prozent auf 36,25 Euro. Das war der höchste Schlusskurs seit einem knappen halben Jahr.