Die neuen Regeln für die Höchstarbeitszeit haben am Donnerstag auch den Bundesrat passiert. Der Abstimmung vorangegangen war eine für die Länderkammer ungewöhnlich hitzige Debatte, wobei sich die SPÖ noch einmal - vergebens - für eine Zurückweisung an den Nationalrat stark machte. Empörung löste ein "Geschenk" der Grünen für die Regierung aus: zwei Pflastersteine.

Aufregung herrschte nach der Grünen-Aktion erwartungsgemäß bei den Regierungsfraktionen. Von einer "Provokation" sprach ÖVP-Mann Edgar Mayer. "Das war nicht an der Grenze, das ist über der Grenze gewesen", meinte die Freiheitliche Monika Mühlwert. Und selbst Vizekanzler Heinz-Christian Strache schaltete sich gegen Ende persönlich ein: "Vom Silberstein zum Pflasterstein. Das ist offensichtlich das gängige Motto der Sozialdemokratie", verwies er auf einen umstrittenen Berater der SPÖ im Wahlkampf.

"Widerstand bleibt aufrecht"

Der ÖGB hat nach dem Beschluss der Arbeitszeitausweitung im Bundesrat jedenfalls angekündigt, den Widerstand in die Betriebe zu verlegen. "Wir werden hingehen zu jenen, die sich dieses Gesetz bestellt und gewünscht haben," sagte Wolfgang Katzian. Und: "Der Widerstand in den Betrieben gegen das unsoziale Arbeitszeitgesetz bleibt aufrecht."

"Es scheint Wirklichkeit zu werden, dass der Angriff auf die Geldbörsen, auf die Gesundheit und auf die Freizeit der Arbeitnehmer stattfindet." Man gehe jetzt weg vom Gesetzgeber zu jenen, "die sich dieses Gesetz bestellt und gewünscht haben". "Entsprechende Aktivitäten wird man sehen und spüren", so der ÖGB-Chef.