Der Paketdienst DPD Austria und die Verkehrsgewerkschaft vida haben sich in Gesprächen rund um die Arbeitsbedingungen der Packerlzusteller geeinigt. DPD will mittelfristig keine Ein-Personen-Unternehmen (EPU) mehr als Fahrer einsetzen. Damit wird auf den Vorwurf der vielfachen Scheinselbstständigkeit in der Zustellbranche reagiert. Im Sinne von Fairness im Wettbewerb und gegenüber den Mitarbeitern sei der Kampf gegen „schwarze Schafe“ wichtig.

Nach einer ein- bis zweijährigen Umstellungsphase wird auf den Einsatz von EPU verzichtet. Das bedeutet, dass nur mehr Frächter mit mehreren Fahrzeugen beziehungsweise Fahrern eingesetzt werden. Während der Corona-Pandemie und dem sprunghaften Anstieg der Paketmengen sei es nicht anders möglich gewesen, den hohen Personalbedarf ohne diese Solo-Unternehmer zu bewältigen, aber nun sei es Zeit für Änderungen, so DPD Austria-Chef Rainer Schwarz und vida-Branchenvertreter Karl Delfs in einem versöhnlichen APA-Streitgespräch.

Mehr Transparenz und Investitionsbedarf

Eine Annäherung gab es auch bei den von den Arbeitnehmervertretern geforderten Digitalen Tachomaten für Fahrzeuge unter einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen – hier müsste aber Waffengleichheit zwischen allen Anbietern herrschen, das müsse auch für die größten Paketzusteller gelten, meinte Schwarz, ohne sie konkret beim Namen zu nennen.

Grundsätzlich sei aber die Paketbranche eine der am strengsten kontrollierten Sektoren, betonte der DPD Austria-Chef. Schwarz wie Delfs erklärten, dass die Branche vor großen Investitionen stehe, Stichwort Elektromobilität, die von immer mehr Großkunden eingefordert werde. Hier seien auch entsprechende Unterstützungen notwendig.

Als einen nächsten wichtigen Punkt für die Zustell-Branche sieht Delfs die Bezahlung nach Arbeitszeit und nicht nach Akkord. Dies ist auch eine zentrale Forderung der Fahrradboten, die sich derzeit in einem Arbeitskonflikt befinden.