In der Werkshalle in Lieboch, gleich hinter dem Hauptgebäude von ZETA, befindet sich noch der Rest einer Großlieferung nach Dänemark, die Teil einer Produktionsanlage für Zellkulturen ist. „Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir arbeiten“, erklärt Geschäftsführer Andreas Marchler. Denn: ZETA stellt mit der Anlagenentwicklung für Flüssig-Medikamente – also etwa Impfstoffe oder Infusionen – Komplettangebote zur Verfügung. „Wir verstehen uns als End-to-End-Lösungsanbieter für die Biotech- und Pharmaindustrie, wir bieten alles von der kreativen Idee, dem 3D-Modell, dem Prototypen bis hin zur Fertigung, Automatisierung, Lieferung und dem Aufbau sowie der Instandhaltung“, so Marchler. Kurzum: „Was wir hier tun, ist High-Tech-Handarbeit, wir sind eine Manufaktur für einen hochtechnischen Industriezweig.“

Und das überaus erfolgreich. Das eigentümergeführte Unternehmen, dessen Hauptsitz sich in Lieboch befindet, stellt derzeit auf weltweit 28 Standorten von Indien bis in die USA 1500 Arbeitsplätze zur Verfügung – rund 550 Personen arbeiten in der Steiermark. „Und so wie es aussieht, werden wir heuer noch 150 Fachkräfte zusätzlich aufnehmen, da die Auftragslage sehr gut ist“, freut sich Marchler. Konkret werden auf von ZETA gelieferten Anlagen Antikörper zur Krebsbehandlung, aus menschlichem Blutplasma isolierte Gerinnungsfaktoren zur Behandlung von Bluterkrankungen oder Impfstoffe gegen HPV hergestellt.

Top Secret

Als Industriedienstleister sind die Tätigkeiten der High-Tech-Manufaktur in Lieboch in der Umgebung wenig bekannt. „Aber man muss sich vorstellen, um welche technischen Höchstleistungen es hier unter Zeitdruck und internationalem Wettbewerb geht“, so Marchler. Schließlich liefere ZETA die Anlagen, auf denen Wirkstoffe etwa gegen Krebs- und Diabetes hergestellt werden können. Und manchmal geht es dabei um nicht weniger als die Gewährleistung der kompletten Marktversorgung.

Als Referenzprojekt führt ZETA gerne die Zusammenarbeit mit Loba-biotech in Fischamend an. „Wir haben für die Planung, die Umsetzung und die Inbetriebnahme einer Produktionsanlage für Interferon nur 25 Monate gebraucht. Wenn wir das nicht geschafft hätten, wäre die weltweite (!) Marktversorgung nicht mehr gewährleistet gewesen. Wir haben also eine enorme Verantwortung übernommen.“

Technische Meisterleistungen

Die technischen Prozessanforderungen in den Anlagen erfordern nicht nur enormes technisches Knowhow der Ingenieure von ZETA, „es muss nicht nur jedes Teil unserer Anlage einen akribischen Test bestehen, sondern auch bis ins Detail dokumentiert sein. Immerhin gehen die Medikamente, die durch unsere Maschinen laufen, letztlich direkt in die Blutbahn der Menschen.“

In diesem Umfeld zu arbeiten, ist auch für junge Nachwuchskräfte eine Herausforderung – und eine Chance. Aktuell werden bei ZETA vier Lehrberufe ausgebildet: Metalltechniker/in, Elektrotechniker/in, Technischer Zeichner/in, IT-Systemtechniker/in, die meisten Auszubildenden kommen aus der Südwest- und Weststeiermark sowie aus dem Großraum Graz. Derzeit werden insgesamt zwölf Lehrlinge am Standort Lieboch ausgebildet.