Von Wolfang Ambros und Rainhard Fendrich über EAV bis hin zu Seiler und Speer – er kennt sie alle: Der 58-jährige Helmut „Heli“ Wagner, der in Proleb wohnt, ist mit seiner Firma „Herzkraft“ über die Bezirksgrenzen hinaus eine wichtige Anlaufstelle für vielzählige Künstler und Veranstalter. Neben der Vermietung von technischem Equipment für Events bietet das Unternehmen mit Sitz in Leoben umfassende Beratung und Betreuung im Bereich der Licht-, Ton-, Bühnen- und Videotechnik.

Als „glücklichen Zufall“ beschreibt der gelernte Elektroinstallateur und Profimusiker seine Anfänge in der Tontechnik. Bereits in seinen Bands habe er für den Ton gesorgt. Schließlich wurde er von einer Agentur angefragt, sie zu unterstützen. Der erste Künstler, den er dort dann betreute, war der Kabarettist Alexander Bisenz.

Heli Wagner (re.) tritt unter anderem gemeinsam mit Gerry Schweiger auf
Heli Wagner (re.) tritt unter anderem gemeinsam mit Gerry Schweiger auf © Freisinger

„Er hat mich gleich auf Tour mitgenommen und im Endeffekt habe ich das dann professionell machen müssen, weil einfach so viele Termine waren – das wäre sich anders gar nicht mehr ausgegangen“, erzählt Wagner. In einem Jahr standen nur für Alexander Bisenz 163 Auftritte auf seiner Agenda, nebenbei war er selbst noch als Musiker unterwegs.

Mittlerweile ist Wagner seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich in der Tontechnik tätig – und das mit voller „Herzkraft“. In dieser Zeit hat sich der Beruf natürlich auch gewandelt: „Showtechnik rückt immer mehr in den Vordergrund – ein Event soll halt auch ein Erlebnis sein“, teilt der Bassist mit und fügt hinzu: „Außerdem wird es technisch immer anspruchsvoller.“

Das technische Interesse und Know-how würden viele junge Menschen bereits von Beginn an mitbringen, jedoch fehle es ihnen dann oft an der Basis, betont Wagner. So werde zum Beispiel unterschätzt, was hinter einem Event alles steckt und dass man in der Veranstaltungstechnik auch ordentlich mit anpacken muss.

Gute Ohren und das richtige Gespür

Der 58-Jährige schätzt an seinem Beruf die Abwechslung, die Möglichkeit, seine Kreativität auszuleben und den Kontakt mit Menschen. Er sieht seinen Job auch als Hobby – ähnlich wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Vorrausetzung für den Erfolg ist eine gute Mannschaft. Es braucht Leute, die Erfahrungswerte, gute Ohren und ein Gespür für das Ganze haben“, zeigt Wagner auf, der zwei fixe Mitarbeiter hat und Studiotechniker bei Bedarf anmietet. „Man kann sagen, ich habe da ein Netzwerk von zirka zehn Leuten.“

„Natürlich ist es auch wichtig, gutes Equipment zu haben. Ich nutze nämlich nur das, was ich auch selber auf der Bühne verwenden würde“, ergänzt er. Sein Team organisiere er dann je nach Art der Veranstaltung: „Man muss auch aufs Genre achten. Ich kann ja nicht jemanden, der immer nur Schlager mixt, bei einem Death Metal Konzert hinsetzen“, scherzt Wagner.