„Die Lieblingssorten sind immer die gleichen: Schoko, Vanille, Erdbeer“, weiß Eismacher Federico Bortolot aus langjähriger Erfahrung. Denn die Österreicherinnen und Österreicher seien traditionell, was den Eisgeschmack betrifft. Aber auch neue Kreationen stoßen auf Interesse, besonders, wenn das Eis aus natürlichen Zutaten hergestellt wird und selbstgemacht ist, wie beim „Il Gelato“ beim Schwammerlturm in Leoben.

Seit mittlerweile 25 Jahren ist der gebürtige Italiener in der Montanstadt als Eismacher tätig. Nach 25 Jahren weiß er, dass die Entscheidung, sich in Leoben niederzulassen, die richtige war.

In das Eisgeschäft hineingeboren

Mit 24 Jahren ist der nun 49-Jährige nach Österreich gekommen und hat die Eisdiele in der Homanngasse 18 eröffnet. Aber eigentlich hat sich sein Leben schon immer ums Eis gedreht. „Ich bin in das Eisgeschäft hineingeboren“, schmunzelt Bortolot. Denn auch seine Eltern haben in Deutschland schon als Eismacher gearbeitet. Als seine Familie zurück in die Heimat ging, die in Conegliano in den Proseccohügeln liegt, wollte er den langen Weg nach Deutschland ebenfalls nicht mehr zurücklegen. In Leoben bekam Bortolot dann die Möglichkeit, eine Eisdiele zu übernehmen.

Nach einem Vierteljahrhundert ist Bortolot nun „immer noch hier“. Auch, wenn das eigentlich gar nicht der Plan gewesen war: „Eigentlich wollte ich nicht lange bleiben“, erzählt er, „Ich habe dann aber eine Familie gegründet und das Eisgeschäft lieben gelernt. Mittlerweile bin ich sehr glücklich, dass ich mir so etwas aufbauen konnte.“

Mitarbeiterin Carina Vrbnjak bei der Herstellung von Vanilleeis
Mitarbeiterin Carina Vrbnjak bei der Herstellung von Vanilleeis © KLZ / Klara Erregger

Natürliche und echte Zutaten

Der Eismacher ließ sich im Jahr 2017 sogar an der „Gelato University“ in Carpigiani in Italien ausbilden. Ziel war es, das Handwerk mit allen seinen Grundlagen und Techniken zu beherrschen. Und es scheint sich ausgezahlt zu haben: „Der Kurs hat mir eine neue Welt eröffnet“, schwärmt Bortolot.

Seine Expertise kann man schmecken: Egal, ob es sich um die Klassiker handelt, um fruchtige Sorten mit echten Äpfeln oder Zitronen, oder um außergewöhnliche Kreationen wie etwa Rosenblüte – Bortolot ist bedacht darauf, natürliche, und wie er betont, echte Zutaten für sein Eis zu verwenden. Besonders wichtig sei jedoch, mit Herz und Leidenschaft dabei zu sein. „Das macht den Unterschied aus“, verrät er.

Zimtblüte und Tonkabohne

Im Sommer wird in der kleinen Eisdiele in der Regel täglich frisches Eis hergestellt, „manchmal sogar zweimal am Tag“, wenn viel Kundschaft kommt. Da die Saison gerade erst begonnen habe, seien im Moment 20 verschiedene Eissorten im Sortiment, in der Hochsaison würde sich das aber auf rund 30 Sorten steigern.

Nach Lust und Laune probiert sich der Gelatiere gemeinsam mit seinen Mitarbeitern aus und experimentiert mit neuen Zutaten. Heuer können sich Schleckermäuler auf die Sorte „Marsch“ – einer Mischung aus Mandel, Amarenakirsche und Schokolade – freuen. Auch mit den Aromen der feinen Zimtblüte sowie der Tonkabohne will Bortolot in der diesjährigen Saison experimentieren.

Die Frage, wie es in Zukunft weitergeht, lässt er noch offen. Aber: „Lust auf ein 30-jähriges Jubiläum habe ich schon“, lacht Bortolot.