Über 162.000 Einwohner zählt Graz-Umgebung mittlerweile, Tendenz steigend. Mit dem Bundesgymnasium Rein befindet sich jedoch nur eine einzige AHS im zweitgrößten steirischen Bezirk. Das soll sich bis 2030 ändern, denn im Süden von Graz ist das Bauprojekt „Quartier Abtissendorf“ geplant, inklusive eines Bundesgymnasiums mit 28 Klassen.

Bildungslandesrat Werner Amon zeigte sich im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der die Pläne für die neue AHS am Freiatg im Grazer Umland präsentiert wurden, hocherfreut über die Einigung auf Feldkirchen als Standort. „Die Gemeinde weist ein deutliches Bevölkerungswachstum auf und hat eine gute Verkehrsanbindung. Außerdem wollen wir die Regionen stärken, in diesem Fall den Süden von Graz“, nannte Amon die Gründe für die Entscheidung. Bildungsminister Martin Polaschek ergänzte: „Die Flächenwidmung in Feldkirchen ist leichter, da die Fläche als Kerngebiet und nicht als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen ist. Dadurch ist eine höhere Bebauungsdichte möglich.“

Die Fläche, um die es konkret geht, befindet sich direkt gegenüber vom Flughafen an der Kalsdorfer Straße (B 67). Von der S-Bahn-Station „Flughafen Graz – Feldkirchen“ sind es nur rund zehn Gehminuten zur Schule. Auf der Basis von Schülerstromanalysen rechnet Bildungsminister Polaschek damit, dass viele Kinder und Jugendliche aus den südlichen Grazer Bezirken in die neue AHS pendeln würden.

Feldkirchen setzte sich gegen zwei Konkurrenten durch

Feldkirchen war einer der drei möglichen Standorte für das neue Bundesgymnasium, dessen Schwerpunkt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststeht. Hart bei Graz war bereits vor einigen Jahren im Gespräch, nahm sich jedoch aufgrund der Uneinigkeit im Gemeinderat aus dem Rennen. Die kolportierten Gesamtkosten von 36 Millionen Euro spalteten die Parteien. Den dritten Standort wollten Amon und Bildungsminister Martin Polaschek aus Fairnessgründen nicht nennen.

Der Baustart für das Bundesgymnasium, zusammen mit der AHS auf den Reininghausgründen in Graz, das erste dieser Art seit 30 Jahren in der Steiermark, soll 2027 erfolgen. Drei Jahre später soll die Schule fertiggestellt sein; mit 24 Klassen für Gymnasium/Realgymnasium, vier Klassen für Oberstufenrealgymnasium und fünf Klassen für eine berufsbildende höhere Schule (BHS). Über die Kosten und die Finanzierung wurden noch keine Details preisgegeben. Der genaue Entwurf wird erst im Rahmen eines Architektenwettbewerbes festgelegt. Ziel sei es, dass die neue AHS die Klimaaktiv-Gold-Standards erfüllt, also die höchste Nachhaltigkeitsstufe für Neubauten erreicht.

Da neben dem Gymnasium auch eine Mittelschule auf dem Gelände ihren Platz finden soll, sei es wichtig, zu evaluieren, welche Anforderungen jeweils erfüllt werden müssen, erklärte Polaschek. Außerdem sollen im 4,5 Hektar großen „Quartier Abtissendorf“ noch ein Kindergarten, rund 400 Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen sowie ein Supermarkt integriert werden.