Es ist nicht der erste Song, den Julian Körndl als DJ veröffentlicht hat. Es könnte aber das Lied sein, das den Durchbruch für ihn bedeutet. Sein neuester Song „All you need“ ist nämlich in der „Secret Weapons-Compilation“ des Berliner Labels „Innervisions“ veröffentlicht worden. Diese „Compilation“ ist eine Sammlung von kuratierten Songs von Techno- und House-DJs, die in der Szene ein hohes Ansehen hat und exklusiv ist. „Nur ein bis zwei Künstler schaffen es pro Jahr in diese Liste. Wenn man sich ansieht, welche Leute früher in dieser Compilation veröffentlicht haben, war das für viele schon der Durchbruch. Für mich war es immer ein Ziel, in diesem Label zu veröffentlichen“, sagt Körndl. Am heutigen 24. Mai ist nun so weit.

DJ in der Postgarage

Der gebürtige Deutsche mit Grazer Wurzeln (die Mutter kommt aus dem Großraum Graz) lebt schon seit zwölf Jahren in der steirischen Landeshauptstadt. Als DJ legt der studierte Umweltsystemwissenschaftler beispielsweise in der Postgarage auf und hat auch Auftritte in Wien.

Aus dem Hobby wurde Ernst

Mit Techno-Musik hat Körndl vor sieben Jahren angefangen, obwohl er eigentlich keine Berührungspunkte mit dieser Musik hatte. „Für mich war das früher eigentlich nur Bumm-Bumm“, erzählt er. Erst eine Geburtstagsfeier in einem Techno-Klub hat ihn davon überzeugt, dass er auch diese Musik machen möchte - obwohl er kein Vorwissen dazu hatte. „Ich habe wahrscheinlich bei weniger als Null angefangen“, sagt er. Zuerst machte er die Musik für sich. Erst seine Freunde haben ihn dazu bewegt, seine Musik auch zu verschicken. Zunächst waren die Veröffentlichungen noch überschaubar, aber spätestens mit seinem neuen Song haben sich auch die Anfragen von anderen Labels gehäuft. „Ich klopfe derzeit nicht mehr bei Labels an, sondern eher umgekehrt. Man wird auf einmal ernst genommen“, sagt Körndl.

Richtige Zeit, richtiger Ort

Wie es dazu gekommen ist, dass er bei „Innervisions“ seinen Song veröffentlichen kann, erklärt Körndl kurz und knapp: „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Er hat seinen Song per Mail an das Label geschickt und die Betreiber des Labels, die selbst DJs sind, haben seinen Song bei Auftritten verwendet. Folglich kam man ins Gespräch und dadurch entwickelte sich die Zusammenarbeit.

Seine Musik beschreibt er selbst als „nicht-Mainstream“. „Ich sehe meine Musik als Kunst, ich möchte mit meiner Musik, Menschen aus ihrem Alltag herausholen“, sagt er. Sein absolutes Wunschziel ist es, vielleicht irgendwann einmal selbst ein Label zu gründen.

Für alle Musik-Fans haben wir hier noch unsere Graz-Playlist auf Spotify zum Hineinhören!