Bei Fußball-Zweitligist SKN St. Pölten treten die Auflösungstendenzen in der Schlussphase der Saison immer deutlicher zutage. Nachdem Sport-Geschäftsführer Jan Schlaudraff vor Kurzem seinen Abgang per Saisonende öffentlich gemacht hatte, kommunizierte der Klub am Freitagabend zwei weitere Veränderungen: Auch Sportdirektor Tino Wawra und Trainer Philipp Semlic verlassen die „Wölfe“. Semlic informierte den Verein demnach über seinen sofortigen Abschied.

Semlic habe den Verein darüber in Kenntnis gesetzt, dass er seinen bis Ende Mai 2025 laufenden Vertrag auf eigenen Wunsch nicht erfüllen werde, hieß es in der Mitteilung nach dem 0:0 am Freitagabend beim DSV Leoben. Wer die Mannschaft ab Dienstag auf die letzten vier Spiele vorbereitet, soll bis spätestens Montag bekanntgeben werden.

„Entschieden, den neuen Weg nicht weiter mitzugehen“

„Vor vier Monaten haben Jan Schlaudraff und Tino Wawra mich für das Projekt in St. Pölten überzeugt. Aufgrund der jüngsten Veränderungen auf der sportlichen Entscheidungsebene habe ich mich entschieden, den neuen Weg nicht weiter mitzugehen“, wurde der Steirer zitiert.

Erst im Jänner hatte Semlic die Niederösterreicher übernommen. „Wir wollen mit dem SKN eine dominante und zielorientierte Spielweise an den Tag legen und damit Erfolg haben“, sagte Semlic damals. In elf Spielen bei St. Pölten brachte es der 41-Jährige aber nur auf einen Punkteschnitt von 0,91, drei Siegen stehen sieben Niederlagen gegenüber. Das torlose Unentschieden gegen Leoben war die einzige Punkteteilung der Amtszeit.

Semlic war davor in Lafnitz dreieinhalb Jahre höchst erfolgreich, führte den Zweitligisten zum Herbstmeistertitel und stabilisierte die Mannschaft in der zweiten Liga. „Die Zeit in Lafnitz war sehr schön für mich, ich bin Bernhard Loidl sehr dankbar, dass er mir damals die Möglichkeit und auch viele Freiheiten gegeben hat. In Lafnitz bin ich zu dem Trainer geworden, der ich jetzt bin“, sagte Semlic vor seiner Rückkehr nach Lafnitz mit St. Pölten. Da war noch davon die Rede, dass Semlic‘ Frau und die gemeinsame Tochter im Sommer nach Niederösterreich ziehen.