An der Seite eines Promis hat man es schwer, sich selbst einen Namen zu machen. Nicht so bei Amal Clooney. Die Expertise der heute 46-jährigen renommierten Menschenrechtsanwältin ist seit Jahren weltweit gefragt. Und sorgt für Schlagzeilen. Es ist nicht verwunderlich, dass sich der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan, von der Spitzenjuristin in Fragen des internationalen Haftbefehls gegen Israels Premier Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Yoav Galant und die Hamas-Anführer Yahya al-Sinwar, Mohammed Deif und Ismail Hanija beraten ließ.

Die Ehe mit dem Oscar-Preisträger George Clooney hat der Juristin aber sicher nicht geschadet. Die beiden sind seit 2014 verheiratet und haben Zwillinge (Ella und Alexander, beide 6). Geboren wurde sie 1978 als Amal Alamuddin nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut. Aufgewachsen ist sie, die auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, in London, wohin ihre Eltern 1980 vor dem Bürgerkrieg im Libanon flohen.

Studierte Jus in Oxford und New York

In Juristenkreisen hatte Clooney schon vor ihrer Ehe einen Namen. Sie studierte Jus in Oxford und New York, spezialisierte sich auf Menschenrecht, internationales Recht sowie Auslieferungs- und Strafrecht. Berufliche Stationen waren u. a. der Internationale Gerichtshof in Den Haag sowie die Zusammenarbeit mit dem Chefankläger der Sondertribunale für Libanon und Ex-Jugoslawien.

Seit 2010 arbeitet sie bei der Kanzlei Doughty Street Chambers in London, die u.a. die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Tymoschenko oder WikiLeaks-Gründer Julian Assange vertrat. Tätig war Clooney auch als Beraterin der britischen Regierung und für Ex-UNO-Chef Kofi Annan. Sie ist Sonderberaterin für die sudanesische Region Dafur. Zu ihren bislang spektakulärsten Fällen gehören die Prozesse, in denen IS-Mitglieder wegen Völkermords an Jesiden verurteilt wurden.

Die hinzugewonnene Prominenz nutzt Amal für die Verteidigung des Rechts. Mit ihrem Mann gründete sie die „Clooney Foundation for Justice“. Die Stiftung leistet Opfern von Menschenrechtsverletzungen in über 40 Ländern kostenlos rechtlichen Beistand.