Manuela Unterleitner: "Jede/r kennt ja die Herausforderungen des Familienalltags. An einem Morgen und schon in der Nacht zuvor war viel los. Mein Müdigkeitsstatus war demnach schon sehr hoch. Unsere zwei Kids und ich hetzen uns früh morgens ins Amt, Reisepass steht an. Ich muss die Geburtsdaten der Kinder angeben. Steigt mir plötzlich die Hitze hoch. Schau unsere Ältere an: Wie alt ist sie jetzt noch mal? Dann die Jüngere. Mir wird immer heißer. Denk mir, das gibts doch nicht … Stress … atme durch! Die Dame: "Sind das nicht Ihre Kinder?" Doch, doch ... "Und unten das heutige Datum." Ich krame in meiner Tasche herum, suche meinen Kalender. Die Dame sagt "Heute ist der 13." Ich daraufhin: "Ahja ..." Ich krame weiter. "Brauchen Sie was?" "Ja, meinen Kalender. Ich hab vergessen, welches Jahr wir haben." "Und die Geburtsdaten der Kinder?" "Wollte ich mir dann ausrechnen ..." Der darauf folgende Urlaub hat sehr gut getan (und war dringend notwendig)."

Manuela Unterleitner mit ihren beiden Mädels
Manuela Unterleitner mit ihren beiden Mädels © Privat

Andrea Barth: "Wir waren im Hotel auf Urlaub. Schickes Abendessen. Während wir aufs Dessert warteten, spielten die beiden Kleinen draußen. Plötzlich steht unsere damals fünfjährige Tochter unten ohne vor uns. "I brauch a neue Hose, hab mich mit Wasser angepritschelt." Dreht sich um und geht wieder spielen. Unterhose und Hose hatte sie einfach mitten aufs piekfeine Buffet gepfeffert. Lachen ohne Ende …"

Andrea Barth und ihre Tochter
Andrea Barth und ihre Tochter © Privat

Birgit Letonja: "Ich hatte vor fast 16 Jahren im Krankenhaus eine flotte, unkomplizierte und dadurch sehr selbstbestimmte Geburt. Kind kam und ich hab's wie selbstverständlich selbst entgegengenommen. Ich nehm ihn also hoch und plötzlich wird mir bewusst, dass ich da jetzt eigentlich der Hebamme zuvorgekommen bin. Schnell hab ich ihn wieder aufs Bett zwischen meine Beine gelegt und mich bei der Hebamme entschuldigt."

Birgit Letonja und ihre drei Kinder
Birgit Letonja und ihre drei Kinder © Privat

Doris Pogatetz: "Mein Papa als leidenschaftlicher Biertrinker zum Essen hat immer mit meinem Sohn angestoßen. Er bekam Mineralwasser in seinen Becher und wir nannten es "Kinderbier". Dann war ich letztes Jahr mit meinem damals dreijährigen Sohn beim Arzt. Ich fragte meinen Sohn, ob er was trinken wolle und mein Sohn rief mit lauter Stimme: "Ja, ein Kinderbier!" Die Blicke waren unbezahlbar.  Ich wollte dann noch abwiegeln und meinte: "Mineral gibt es nicht, nur Leitungswasser." Doch er bestand darauf: "Nein, Mama, ich will ein Kinderbier." Ich habe Wasser geholt, worauf er meinte: "Du musst auch eins zum Anstoßen holen – Prost!"

Doris Pogatetz mit ihrem Sohn
Doris Pogatetz mit ihrem Sohn © Privat

M. L.: "Ich war beim Einkaufen und sehr vertieft in die Einkaufsliste, die mein Mann geschrieben hatte. Also schob ich mit konzentriertem Blick auf die Liste den Einkaufswagen durch den Gang. Bis eine andere Frau zu mir kam, mir auf die Schulter tippte und lachend sagte: "Kömma wieder tauschen?". Ich hatte einfach ihren Wagen samt ihrem Kind entführt und mir ist es gar nicht aufgefallen?! Der Kleine im Wagen hat auch keinen Mucks gemacht und mein Sohn offensichtlich auch nicht. Das war mir soooo unangenehm …"

Sujetbild
Sujetbild © (c) Dragana Gordic

Susanne Ebner-Benedikt: "Ich war am Weg zu einem Termin mit einem Makler, um eine Wohnung zu verkaufen - wie immer mit dem Rad. Ich hole nach der Arbeit meine damals 7-Jährige von der Schule ab, wo auch der Radanhänger geparkt war. Wie immer: Kind braucht länger beim Anziehen (ich geduldig), sie steigt in den Anhänger, ich mache alles zu und düse los. Einmal quer durch Graz, beim Kai kracht es, die Felge vom Hinterrad geht ab, ich reiß sie runter und bin froh, dass ich noch weiterfahren kann. Ich komme zum Wohnhaus, ein Nachbar steht auf unserem Parkplatz und motzt mich noch an. Dann schau ich mitten im Streitgespräch nach hinten: Der Fahrradanhänger mit Kind ist weg. Schock! Ich fahre panisch den Weg zurück zur Schule, achte auf Blaulicht/Unfälle, nehme das Schlimmste an. Kein Anhänger, kein Kind! Endlich bei der Schule: Anhänger steht dort, das Kind heulend bei der Nachmittagsbetreuung. Hab im Stress gar nicht gemerkt, dass ich den Anhänger samt Kind (insgesamt gut 45 kg) nie ans Fahrrad montiert habe. Am Schluss konnten wir alle lachen …"

Susanne Ebner-Benedikt mit ihrer Tochter
Susanne Ebner-Benedikt mit ihrer Tochter © Privat

Karina Prumetz: "Ich mache jedes Jahr eine Geburtstagstorte für meine Tochter. Zu ihrem 12. Geburtstag wünschte sie sich eine Einhorn-Torte. Also kam ich ihrem Wunsch nach und machte ihr eine. Als ich mit dem Modellieren fertig war, machte ich voller Stolz ein Foto und schickte es an meine Arbeitskolleginnen. Eine Kollegin schrieb zurück und fragte mich, ob das eine Aufklärungstorte für meine Tochter sei. Oh ja, auf einmal sah ich es auch!!"

Karina Prumetz mit ihrer Tochter
Karina Prumetz mit ihrer Tochter © Privat

Martina Mühlbacher: "Mein Mann und ich sind mit Baby im Kinderwagen in einem Restaurant.  Zwergi stillt natürlich zwischendrin, mein Mann nimmt ihn zum Aufstoßen auf die Schulter. Der Kinderwagen steht neben mir und während ich die Speisekarte studiere, wippe ich mit der rechten Hand den Wagen. Auf die Frage vom Mann, was ich da tue, antworte ich: "Na, damit er nach dem Stillen einschläft, er mag das, es beruhigt ihn." Mein Mann: "Wooo ist denn das Baby gerade, Schatz???" Ich schaue auf, sehe den Zwerg auf der Schulter des Mannes und laufe hochrot an, als mich die anderen Gäste des Restaurants an den umliegenden Tischen schmunzelnd anschauen. Wo ist ein fünf Meter tiefes Erdloch, wenn man es braucht?"

Martina Mühlbacher mit ihrem Baby
Martina Mühlbacher mit ihrem Baby © Privat

Birgit Flesch: „Kind, schreit vom Klo ‚Fertig!‘ Mama eilt herbei. Meine Tochter hält mir freudestrahlend Klopapier entgegen, ich nehm’s und wisch ihr damit den Allerwertesten ab. Als alles fertig ist, will sie das Klopapier wieder haben. Ich erklär, dass das nicht mehr geht, weil ja im Klo - sie bricht in Tränen aus. Mama völlig verständnislos ... erst nach Minuten konnten wir klären, dass das Klopapier, das sie mir gegeben hatte, ein Kunstwerk war, das sie für mich gebastelt hatte ... und die schlechteste Mutter der Welt wischt ihr damit den Popsch? Mama musste dann auch weinen – nicht nur vor lachen."

Sujetbild
Sujetbild © (c) Тимур Конев

Selda Nedelko: "Ich hab die Kinder zum Spazierengehen angezogen. Zuerst den 1,5-Jährigen, dann die 3 Monate alte Schwester. Als er also fertig angezogen war, ist er ins Badezimmer und kramt noch in einer Schublade herum. Die Schwester endlich angezogen und im Kinderwagen, nehm ich ihn, setz ihn auch ins Wagerl und los geht's. Toller Tag. Er sitzt im Geschwisterwagen vorne und wie immer winkt er jedem zu, der/die vorbeigeht. Irgendwann auf halber Strecke geh ich nach vorne, um ihm seinen Trinkbecher zu geben. Da seh ich, dass er unter dem Daumen ein ob-Tampon eingeklemmt hat, mit dem er jetzt allen Passanten zugewunken hat."

Selda Nedelko mit ihrem Sohn
Selda Nedelko mit ihrem Sohn © Privat

Pamela Pfeifenberger: "Ich bin mit meinem Kleinen anfangs sehr gefordert gewesen, weil er Tag und Nacht geschrien hat und habe dadurch zeitweise nur mehr automatisch funktioniert, weil ich so gut wie keinen Schlaf bekommen habe. Eines Morgens wache ich auf und renne ins Kinderzimmer, um meine größere Tochter zu wecken. Ich wollte sie eilig in die Schule schicken, da es schon zehn Minuten vor 8 Uhr war. Sie reagierte nicht in ihrem Hochbett. Ich rief wieder hinauf zu ihr, hab dann einen Polster und Stofftiere nach oben geworfen. Als sie dann immer noch nicht reagiert hat, wurde ich panisch - da wurde es mir klar:  Sie war gar nicht da, weil es Wochenende und sie bei der Urli-Oma war."

Pamela Pfeifenberger und ihre Tochter
Pamela Pfeifenberger und ihre Tochter © Privat

Jasmin Reiter: "Das ist ein Hoppala von meiner Mama mit mir als Kind, das ich niiiie mehr vergessen werde. Welcher Geburtstag es war, weiß ich nicht mehr, aber ich durfte eine Geburtstagsfeier mit ein paar Freunden beim McDonalds machen. Unsere Nachbarin und meine Mama waren die Kindertaxis: Jede der beiden dachte, dass ich bei der jeweils anderen mitfahre. Tja: Im Endefekkt waren alle meine Gäste im Partyraum und ich alleine auf der Treppe von unserem Haus?! Aber ich wurde dann doch noch abgeholt und konnte mitfeiern ..."

Jasmin Reiter mit ihrer Mama
Jasmin Reiter mit ihrer Mama © Privat

Marina Jung: "Der zweite Geburtstag unseres kuhverrückten Sohnes nahte, die Torte machte die Oma, also wollte ich mich an Kuhkeksen versuchen. Ich stand in der Küche und rührte – meiner Meinung nach genau nach Anleitung. Alle Zutaten präzise abgewogen und verarbeitet, strikt nach Rezept, das Google ausgespuckt hatte. Aber: Mein Kind fand meinen persönlichen Einsatz für seinen Geburtstag leider nicht sehr fesselnd! Ich versuchte, ihn nebenbei zu bespaßen, indem ich ihm alle Zutaten zeigte und genau erklärte, was als Nächstes passieren wird. Er jammerte durchgängig, als wollte er mir sagen: "Lass es sein, das wird eh nix!".  Ich setzte ihn direkt neben mich und holte eines seiner Lieblingsbücher hervor. Mit Knöpfen und Tiertönen. Aber diese Knöpfe wollte er partout nicht selbst bedienen und verlangte von mir im 30-Sekunden-Takt, einen dieser Knubbel zu drücken, um sie muhen zu lassen. Mit Teigfingern wohlgemerkt. Und so ging es weiter. Ich war erleichtert, als ich die Kekse endlich ausgestochen und am Backblech positioniert hatte. Doch nach dem Backen folgte das große Entsetzen: Kuhkekse? Nein, sie waren ein einziger riesengroßer Kuhfladen!  Also Zusatzauftrag an die Oma: einmal Kuhkekse backen - aber ohne Kinderunterstützung, bitte!"

Marina Jung schreibt unter www.mamamuh.com ihren eigenen Blog
Marina Jung schreibt unter www.mamamuh.com ihren eigenen Blog © Privat