Von einer „Jahrhundertchance“ für die Region spricht Robert Schratt, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer St. Veit, in Bezug auf die Inbetriebnahme der Koralmbahn. Um diese Chance auch für Mittelkärnten zu nutzen, obwohl es keine direkte Anbindung an die Bahn gibt, hat man jetzt ein eigenes Projekt konzipiert.

Die Kernbotschaft des Projektes, das von Schratt und Wirtschaftskammerobmann Walter Sabitzer gemeinsam konzipiert wurde, lautet „Wir machen Zukunft“ und zielt auf Wachstum ab. Entlang der Koralmbahn-Strecke herrsche, so Schratt, derzeit eine Aufbruchsstimmung. Auf dieser Welle wolle man nun mitschwimmen, um den Bezirk voranzubringen. Das Konzept, es wurde beim Neujahrsbrunch der Wirtschaftskammer am Sonntag offiziell vorgestellt, ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt – wie etwa „Wirtschaft und Industrie“, „Infrastruktur und Mobilität“ oder „Landwirtschaft und Regionalität“ – und verläuft auf mehreren Ebenen.

Bevölkerung ins Boot holen

In der ersten Phase bearbeitet eine Arbeitsgruppe, sie besteht etwa aus Vertretern von Wirtschaftskammer, Bezirkshauptmannschaft, des Tourismus oder der Landwirtschaftskammer, die einzelnen Themenbereiche und entwickelt Verbesserungsvorschläge. Wichtig für das Projekt sei, so Schratt, aber auch, dass man die gesamte Bevölkerung an Bord habe. Daher werden in einem zweiten Schritt auch die Menschen eingeladen, Ideen einzubringen und Konzepte mitzuentwickeln.

Begleitet – quasi durch einen Blick von außen – wird das Projekt von Mario Schönherr, Experte für Marketing und Kommunikation. Auch eine wissenschaftliche Begleitung und Aufarbeitung ist geplant. Schratt denkt dabei an eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Kärnten, erste Gespräche werde es demnächst geben.

Projekte an Politik herantragen

Um das Ganze transparent zu machen, soll es ein eigenes Online-Tool, das „Grow Panel“ geben, über welches sich Projektpartner und Interessierte über die einzelnen Themen und auch über den aktuellen Projektstatus informieren können. Wenn ein Teilbereich fertig ausgearbeitet ist, wird es an die politischen Entscheidungsträger herangetragen. „Ich sehe es dann als meine Aufgabe, mich in Wien für Kärntner Themen und Projekte einzusetzen“, sagt etwa Nationalrat Peter Weidinger.

Das Projekt ist langfristig angelegt und soll fürs erste bis 2030 laufen, kann aber dann gerne weitergeführt werden.

Das Pilotprojekt wurde für den Bezirk St. Veit konzipiert, aber auch der Bezirk Feldkirchen hat Interesse daran bekundet, Teile des Konzeptes zu übernehmen. „Robert Schratt hat uns das Konzept schon vorgestellt. Es klingt interessant und wir würden auch gerne mit dabei sein. In welcher Form wir das Projekt im Bezirk Feldkirchen umsetzen, müssen wir erst schauen“, sagt Klaus Kert, Leiter der Feldkirchner Bezirksstelle der Wirtschaftskammer.

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